Die Exhumierung des surrealistischen Malers Salvador Dalí steht offenbar kurz bevor. Aber DNA-Tests sind nur das Geringste, was berühmte tote Künstler – von Byron bis Chaplin und Neruda – Abenteuerliches „erlebt“ haben.
Zu Lebzeiten haben sie schon keine Ruhe, und im Tod auch nicht. Sind prominente Persönlichkeiten einmal gestorben und begraben, werden sie immer noch eher gestört als „gewöhnliche“ Menschen. Jüngstes Beispiel ist der Spanier Salvador Dalí, um dessen Exhumierung schon eine ganze Weile gestritten wurde. Nun hat eine Richterin angeordnet, dass seine Leiche am 20. Juli ausgegraben werden soll. Mithilfe seiner DNA soll ein Vaterschaftsstreit geklärt werden. Er dauert bereits Jahre. Eine 61-Jährige behauptet, Dalís einzige Tochter zu sein. Die Salvador-Dalí-Stiftung hält das für falsch (und wird die Exhumierung vielleicht auch noch mit einem Einspruch gegen das Urteil aufhalten): Sie hat gemeinsam mit dem spanischen Staat Dalís ganzes Vermögen geerbt, als dieser im Jahr 1989 (offiziell) kinderlos gestorben ist. Natürlich geht es hier auch um viel Geld, um Anteile am reichen Erbe.
20. Juli hin oder her – der Streit wird die Öffentlichkeit noch eine Weile begleiten. Salvador Dalí ist nämlich offenbar nicht einfach in ein paar Tagen auszugraben. Die Leiche liegt in einem Museum der katalonischen Stadt Figueres unter zwei Steinabdeckungen, die je über eine Tonne schwer sein sollen. Die zuständige Bürgermeisterin hat auch noch darauf hingewiesen, dass man ein Gutachten der Denkmalschutzbehörde darüber brauche, auf welche Weise man sich Zugang zur Krypta verschaffen könne.