Shailene Woodley: »Autos ohne Schlüssel starten«

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Sie ist Hollywoods neue Senkrechtstarterin – und durchaus ungewöhnlich. Nach der Trilogie »Divergent« ist Shailene Woodley nun in einer John-Green-Verfilmung zu sehen. Im Interview erzählt sie von George Clooney, Begrüßungsritualen und urbanen Überlebenstechniken.

Sie gilt als neues Wunderkind der Traumfabrik. Nach ihren Erfolgen als störrische Filmtochter von George Clooney in „The Descendants“ und dem Boxoffice-Hit „The Divergent“ spielt Shailene Woodley (23) nun in der Hauptrolle von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. Die Liebesgeschichte basiert auf der vielfach ausgezeichneten Literaturvorlage des US-Autors John Green, seit Monaten wartet die weltweite Fangemeinde schon auf den Kinostart.

Warum umarmen Sie jeden zur Begrüßung?

Shailene Woodley: Ich finde Umarmungen sind die einfachste Art, um gleich das Eis zu brechen. Dann ist die Atmosphäre zwischen uns gleich wärmer und freundlicher.

Ihr Durchbruch kam vor drei Jahren mit „The Descendants“, als Sie George Clooney glatt die Schau stahlen. Wie war es für Sie, mit ihm vor der Kamera zu stehen?

Es war unglaublich toll! George ist einer der wundervollsten Menschen, die ich kenne – er ist lieb, geistreich, intelligent, ein hervorragender Künstler und Schauspieler und natürlich ein beeindruckender Aktivist. Und ich mag ihn nicht wegen seines Namens, sondern wegen seines großen Herzens.

Was hat sich danach für Sie geändert?

Gar nichts. Ich hatte danach einfach nur mehr zu tun als vorher.

Es begann mit der Trilogie „The Divergent“, der nach „Twilight“ und „Die Tribute von Panem“ nun die Jugendmassen faszinieren soll. Einige nennen Sie „die neue Jennifer Lawrence“. Gefällt Ihnen dieser Vergleich?

Das ist mir peinlich, aber wohl unvermeidlich. Es gehört zu diesem Geschäft dazu, dass Vergleiche gezogen werden, auch wenn sie mir nicht immer passen werden. Jen ist ja eine rebellische Frau, insofern ist dieser Vergleich ein echtes Kompliment für mich.

Stimmte es, dass Sie sich bei ihr Rat geholt haben, wie Sie mit dem öffentlichen Interesse umgehen sollen?

Ja, ich habe ihr geschrieben und fand es umwerfend cool, dass sie mir geantwortet hat. Sie hat mich auch darauf aufmerksam gemacht, dass mein Leben durch dieses Interesse auch mit vielen positiven Veränderungen bedacht wird und dass mich das bereichern wird. Das Leben ist ohnehin eine Abfolge von Veränderungen, und Angst ist kein guter Ratgeber.

Jetzt spielen Sie in „Das Leben ist ein mieser Verräter“ eine Krebskranke.

Aber es geht nicht um Krebs. Die Story hat mich gelehrt, dass sich alles immer in Bewegung befindet. Nichts ist gegeben. Egal, wie lang oder kurz ein Leben ist, es sind immer die kleinen Momente, die am meisten zählen. Mich hat berührt, dass Hazel und Gus Dinge erkennen, die viele von uns vor lauter Geschäftigkeit und Angst, etwas zu versäumen, gar nicht sehen.

Sie haben den Regisseur beim Casting nach 15 Sekunden überzeugt. Aber das war Ihnen nicht sicher genug...

Ich schickte Autor John Green ein langes E-Mail, in dem ich ihm gestand, wie sehr ich seinen Roman mochte. Ich hätte auch als Produktionsassistentin oder als Statistin mitgemacht.

Haben Sie Angst vor der Zukunft?

Überhaupt nicht. Ich finde sie eher aufregend. Ich sehe sie nicht in erster Linie in Bezug zu mir selbst. Wir sollten die Erde nach Möglichkeit in einem besseren Zustand überlassen als in dem, in dem wir sie vorgefunden haben.

Haben Sie einen engen Bezug zur Natur?

Ja, ich habe mich intensiv mit Kräuterheilkunde beschäftigt und stelle für mich selbst Zahnpasta und auch Arzneien her. Das mache ich schon seit vier Jahren und lerne täglich neu dazu. Die Natur fasziniert mich. Darum besuche ich auch gern Camps, die einen den Umgang mit der Natur lehren.

Sie meinen Survivalcamps?

Das sind keine Seminare für gestresste Manager. Ich habe mich mit Kulturen wie den Ureinwohnern Amerikas und Australiens beschäftigt, deren Lebensweisen mich inspirieren. Besonders ihre Fähigkeit, in der Wildnis zu überleben. Also habe ich mich in diese Richtung schulen lassen. Diese Fähigkeiten helfen mir aber in der Stadt nicht wirklich weiter, da sind andere Überlebensstrategien gefragt. Daher habe ich auch solchen Unterricht genommen.

Urbane Überlebenstechniken?

Ja, ich kann mich bei einem Angriff verteidigen oder Autos ohne Schlüssel starten. Aber das ist easy, du brauchst dafür nur einen Schraubenzieher.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.06.2014)

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