Nachrichten von DoRo: Insolvenz einer Subfirma

Hannes Rossacher
Hannes Rossacher (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Eine Zweigstelle des Filmproduzenten Rudi Dolezal muss Konkurs anmelden. Nicht das erste Mal.

Zuletzt ist es ruhig um das Musikvideo-Duo Rudi Dolezal und Hannes Rossacher geworden. Eine Romy für die Dokumentation „Weltberühmt in Österreich – 50 Jahre Austropop“ im Jahr 2008, ein paar Porträts zum Sechziger von Hannes Rossacher 2012 und von Zeit zu Zeit eine „Falco“-Doku waren die einzigen Lebenszeichen. Die Nachricht von der Insolvenz der DoRo-Filmproduktionsgesellschaft mit Sitz in Purkersdorf kam daher weniger überraschend, als dass sie die Frage aufwarf: Was machen DoRo heute?

Nun, ein Team sind die beiden schon lang nicht mehr. Einst haben sie als „Torpedo Twins“ mit österreichischen Künstlern wie Falco und der EAV, aber auch mit internationalen Stars von Frank Zappa bis Queen, von Michael Jackson bis David Bowie gedreht. Die Rolling Stones schätzten sie sehr. In den Neunzigern entwarfen sie das Logo für den Musiksender Viva, an dem sie auch beteiligt waren. Zu dieser Zeit wuchs ihr Firmengeflecht mit Standorten in den USA, Deutschland und England, der Traum von einem Börsengang platzte 2000. Danach schlitterte die ein oder andere ausländische Tochter- und schließlich auch die Wiener Muttergesellschaft in die Insolvenz.

Jetzt also wieder? Die am Freitag prompt verschickte Aussendung von Rudi Dolezal sollte symbolisieren: alles halb so schlimm. Er sei „von diesem Konkurs völlig überrascht“, betreffe er doch eine inaktive Zweigniederlassung der ehemaligen, längst gelöschten DoRo-FilmproduktionsgmbH München und nicht seine aktive DoRo GmbH. Auch die betroffene Firma hätte längst stillgelegt werden sollen. Dolezal werde sich „unverzüglich um die Aufarbeitung dieses Themas kümmern“. Die Firma heißt zwar noch DoRo, gehört aber Dolezal allein. Der dreht gerade mit der Band Fanta4 und arbeitet weiter an der Produktion „Austro-Pop-Legenden“. Ex-Kompagnon Rossacher geht seine eigenen Wege. (awa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.07.2014)

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