Reinhold Messner-Film: Dreharbeiten unterbrochen

(c) ORF (Schwenk Film/Pascal Nothdurft)
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In Osttirol verfilmt Joseph Vilsmaier das Bergsteigerdrama der Brüder Reinhold und Günther Messner. Nun muss er pausieren: Einer seiner Darsteller darf nicht nach Österreich einreisen.

Rund 80 Mitwirkende tummeln sich seit vergangenen Freitag am Fuße des 3.662 Meter hohen Großvenedigers in Osttirol. Dort verfilmt Joseph Vilsmaier das Bergsteigerdrama der Brüder Reinhold und Günther Messner am Nanga Parbat. Günther Messner starb bei der Expedition 1970. Außenszenen, die Geschehnisse im Basislager am Nanga Parbat und die Rückkehr Messners nach dem Tod seines Bruder wurden statt an Originalschauplätzen in Pakistan auf den Großvenediger in Osttirol verlegt.

Der Expeditionsleiter Karl Maria Herrligkoffer wird von Karl Markovics verkörpert. Florian Stetter spielt Reinhold Messner, Andreas Tobias seinen tödlich verunglückten Bruder. Neben den Schauspielern sollen auch pakistanische Scherpas dabei sein. Weil diese noch nicht einreisen durften, mussten die Dreharbeiten aber nun abgebrochen werden, berichtet "ORF-On".

Kein Visum für Schauspieler

Die Schauspieler aus Pakistan hätten kein Visum für die Einreise in den Schengen-Raum erhalten, hieß es. Vor drei Monaten sei das Visum für die Schauspieler beantragt worden. Ein Stempel eines Schengenlandes habe aber gefehlt. Deshalb müssten die Darsteller in Islamabad jetzt auf ihre Ausreise warten. Bei den Dreharbeiten im Himalaya hatten die Schauspieler bereits mitgespielt. Wann die pakistanischen Schauspieler einreisen dürfen, war zunächst unklar.

Am Set anwesend ist Reinhold Messner, der als Berater fungiert. Er arbeitet eng mit Vilsmaier zusammen. Messner hatte im Vorfeld klargestellt, dass der Film keine Rechtfertigung werden, sondern die Tatsachen schildern soll. "Die Geschichte ist aufgeklärt", sagte der Südtiroler Extrembergsteiger, der als erster Mensch alle Achttausender bezwang.

Was passierte am Berg?

Ex-Kameraden hatten Messner vorgehalten, er habe den jüngeren Bruder nach dem Gipfelsieg allein ins Lager zurück gehen lassen und trage Mitschuld an seinem Tod. Die beiden damals 23 und 25 Jahre alten Brüder waren zur Erstbesteigung der höchsten Steilwand der Welt, der Rupalwand, am 8.125 Meter hohen Nanga Parbat aufgebrochen. 2005 wurde Günthers Leiche im Eis gefunden.

Der Film mit einem Gesamtbudget von rund 6,9 Millionen Euro sei bereits großteils abgedreht. Anfang Jänner 2010 soll "Nanga Parbat" ins Kino kommen.

(APA)

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