Katar verbietet Kinofilm "The Danish Girl"

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Das Transgender-Drama "The Danish Girl" darf in Katar nicht mehr in den Kinos gezeigt werden. Nach der Premiere hatte sich die Bevölkerung über die "Verdorbenheit" des Films beklagt.

In Katar wurden alle Kinovorführungen des Transgender-Dramas "The Danish Girl" verboten. Das teilte das Kultur-Ministerium am 11. Jänner via Twitter mit. Nach der Katar-Premiere des Films am 5. Jänner war es über Social-Media-Kanäle zu zahlreichen Beschwerden gekommen. Die Zuschauer beklagten, der Film widerstrebe den religiösen und kulturellen Normen des Landes. Er sei zu "verdorben", um in Katar gezeigt zu werden.

Der Grund: Der Film basiert auf der Geschichte von Lili Elbe, einer der ersten Transgenderpersonen der 20er-Jahre. Als Mann geboren, erkennt Lili zunenhmends, dass sie im Körper einer Frau leben möchte und entscheidet sich schließlich für eine operative Geschlechtsumwandlung.

"The Danish Girl" ist Oscar-Kandidat

Das Drama von Tom Hooper gilt als Kandiate für die Oscars. Auch den Hauptdarstellern Eddie Redmayne und Alicia Vikander werden Chancen auf eine Nominierung für den Filmpreis eingeräumt. Diese werden am Donnerstag bekannt gegeben. 

Das Golfemirat Katar ist für seine strenge Zensur bekannt. 2014 durfte der Bibel-Blockbuster "Noah" nicht im Kino gezeigt werden. Zur Begründung hieß es, das Weltuntergangsspektakel mit Russell Crowe verstoße gegen die Lehren des Islam. Ebenfalls 2014 beschwerten sich Kinofans, weil "The Wolf of Wall Street" mit Leonardo DiCaprio wegen zu viel nackter Haut nur in einer stark gekürzten Version in die Kinos kam. 

Publikum in Katar "unerschütterlich wachsam"

Bei "The Danish Girl" scheint es umgekehrt zu sein: In Tweets forderten Kinogänger in Katar selbst die Zensur. Das Kultur-Ministerium des Golfstaates bedankte sich via Twitter für die "unerschütterliche Wachsamkeit" der Bevölkerung.

(Red./APA/AFP)

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