Mütter sterben, Väter vereinsamen - oder entpuppen sich als transsexuell: Serien wie "Transparent" oder "One Mississippi" zeigen, was passiert, wenn Kinder groß sind.
Vater, Mutter, eins, zwei, drei Kinder zwischen vier und 14 - und in der zweiten oder dritten Staffel erwirbt der Mann statt dem praktischen Van einen kecken Sportwagen, woraufhin seine Frau ihn nötigt, ihn umzutauschen. So kennt man Familienserien. Manche sind vom Setting her origineller - in den "Gilmore Girls", die am 25. November nach zehn Jahren eine Fortsetzung finden, bilden eine alleinerziehende Mutter und eine übervernünftige Tochter ein eingeschworenes Team, in "Modern Family" begegnen wir unter anderem einem schwulen Paar mit japanischstämmiger Adoptivtochter. Doch die Folie bleibt die traditionelle Kleinfamilie, alles andere wird als Abweichung inszeniert.
Die von der "Presse" hier empfohlenen Serien werfen einen anderen Blick auf die Familie. Oft ist es ein Blick zurück, aus der Warte der erwachsenen Kinder, die sich aus verschiedenen Gründen wieder mit ihren Eltern auseinandersetzen wie in "Transparent" oder "One Mississippi". Andere beleuchten autoritär dysfunktionale Modelle. Am heftigsten bei "Die Husseins", für die ein Autorenteam jahrelang im Umfeld der Diktatorenfamilie recherchiert hat.