Film und Serie: Die Wall Street als Wahnsinn zum Lachen

Die Drei von „Black Monday“: der durchgeknallte Chef (Don Cheadle), der peinliche Streber (Andrew Rannells) und die einzig Vernünftige (Regina Hall).
Die Drei von „Black Monday“: der durchgeknallte Chef (Don Cheadle), der peinliche Streber (Andrew Rannells) und die einzig Vernünftige (Regina Hall).Showtime
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Die Sky-Serie „Black Monday“ verulkt die Börsenwelt der 80er-Jahre. Das Genre Finanzmarkt ist also bei der Satire gelandet – nach dem Lob der Gier, mahnenden Krisendramen und der nun preisgekrönten deutschen Serie „Bad Banks“.

Lustig haben es die Wertpapierhändler an der Wall Street, wie auf einem Faschingsgschnas. Sein Motto: die Achtzigerjahre, mit allem, was dazugehört – Hüftschwung, ausgebleichte Jeans, orgelnde Synthesizer, aufgedonnerter Afrolook und aufgeblasene Egos. Die Macher der Sky-Serie „Black Monday“ (im Original angelaufen, auf Deutsch ab 11. März) finden das dubiose Treiben der Finanzwelt nur noch zum Lachen. Dafür drapiert Regisseur und Autor David Caspe liebevoll die Requisiten zur Party: Die Bildschirme sind Kisten und flimmern grün auf schwarz. Aktienverkäufer krallen ihre Finger in die Wählscheibe, das Handy des Chefs gleicht einem Ziegelstein. Tonnen von Kokain gelten als zeitloses Must in diesem Milieu, Zigarettenrauch und Flachmannschluck aber sind nostalgische Reminiszenz. Wie auch die Raufereien der Trader auf einem richtigen Börsenparkett.

Im Mittelpunkt steht „Mo“ (Don Cheadle), ein durchgeknallter Rockstar der Finanzwelt. Als schwarzer Underdog muss er kräftig auf den Tisch hauen, um sich Gehör zu verschaffen unter all den bleichen, blasierten Schnöseln von Eliteunis (die Lehman Brothers treten als leibhaftiges Brüderpaar auf). Das auf den Star zentrierte Skript dreht laut auf, mit gewagtem Wortwitz und Zoten, die so derb sind, dass sie heute sogar in Männerumkleidekabinen komisch wirkten. Aber damals war nichts zu peinlich, und auch diese Travestie kennt keine Scham.

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