Überraschung in Cannes: Ken Loach im Wettbewerb

Regisseur Ken Loach
Regisseur Ken Loach(c) AP (Francois Mori)
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Nur einen Tag vor dem Beginn des Filmfestivals wurde Ken Loachs neues Werk "Route Irish" nominiert. Damit sind insgesamt 19 Filme im Rennen um die Goldene Palme, die meisten Beiträge kommen aus Frankreich.

Einen Tag vor dem Start des Filmfestivals Cannes wurde noch ein Film in den Wettbewerb aufgenommen: Die britische Regielegende Ken Loach wird mit seinem jüngsten Film "Route Irish" vertreten sein. Damit erhöhe sich die Zahl der Wettbewerbsfilme auf 19, teilte das Festivalbüro am Montagabend mit.

"Route Irish" handelt von einem Beschäftigten einer Sicherheitsfirma im Irak, der die offizielle Erklärung zum Tod eines Freundes nicht akzeptieren und die Wahrheit selber herausfinden will.

Loach hatte 2006 mit seinem Film "The Wind That Shakes The Barley" die Goldene Palme gewonnen. Im vergangenen September war der 73-Jährige für sein Lebenswerk mit dem Ehrenpreis der Europäischen Filmakademie ausgezeichnet worden. Loach gilt als einer der renommiertesten Filmregisseure der Gegenwart, der dem sozialkritischen Kino neue Impulse gegeben hat.

Asien-Fokus im Wettbewerb

19 Produktionen konkurrieren somit in diesem Jahr um die Goldene Palme, wobei die meisten Beiträge aus nichteuropäischen Ländern kommen: Mahamat-Saleh Haroun schickt mit "Un Homme Qui Crie" erstmals einen Film aus dem Tschad ins Rennen, China stellt "Chongqing Blues" von Xiaoshuai Wang vor, Südkorea ist gleich zweimal vertreten, und aus Thailand bringt Filmemacher Apichatpong Weerasethakul "Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives" mit an die Croisette.

Frankreich geht mit vier Filmen und damit den meisten Beiträgen in den Wettbewerb, darunter Mathieu Almaric ("Tournée"), Xavier Beauvois ("Des Hommes Et Des Dieux"), Rachid Bouchareb ("Hors La Loi") und Altmeister Bertrand Tavernier, der mit "La Princesse de Montepensier" um die Goldene Palme konkurriert. Die USA sind nur mit einem Film im Wettbewerb: Dough Limans "Fair Game" mit Sean Penn.

Stars an der Cote d'Azur

Mit viel Hollywood-Glamour ist dennoch wie üblich an der Côte d'Azur zu rechnen. Dafür sorgen vor allem Filme, die außerhalb des Wettbewerbs laufen: Oliver Stone zeigt mit "Wallstreet 2 - Money Never Sleeps" die Fortsetzung seines Blockbusters aus den 80er Jahren mit Michael Douglas, Charlie Sheen und Susan Sarandon.

Stars wie Naomi Watts, Antonio Banderas und Anthony Hopkins sind in Woody Allens neuestem Film "You Will Meet A Tall Dark Stranger" zu sehen. Diane Kruger, Charlotte Gainsbourg und Isabelle Huppert stellen ebenfalls neue Werke vor.

Tim Burton kürt den Siegerfilm

Regisseur Tim Burton leitet in diesem Jahr die Jury des Filmfestivals. Der 51-Jährige zählt zu den Stammgästen in Cannes. 1994 stand er mit seinem Spielfilm "Ed Wood" selbst auf der Liste der Nominierten für die Goldene Palme. Seine Benennung bezeichnete er als einen "ein Traum, der Wirklichkeit wird". Ihm stehen weitere Schauspieler, Filmemacher und Branchenkenner zur Seite.

Die Jury

Die komplette Jury des 63. Filmfestivals in Cannes:

Vorsitzender: Tim Burton (Filmregisseur, USA)

Kate Beckinsale (Schauspielerin, Großbritannien)

Giovanna Mezzogiorno (Schauspielerin, Italien)

Alberto Barbera (Nationales Kinomuseum, Italien)

Emmanuel Carrere (Filmregisseur, Schriftsteller, Drehbuchautor, Frankreich)

Benicio Del Toro (Schauspieler, Puerto Rico)

Victor Erice (Filmregisseur, Spanien)

Shekhar Kapur (Filmregisseur, Schauspieler, Produzent, Indien)

Alexandre Desplat (Komponist, Frankreich)

(APA)

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