Metro-Goldwyn-Mayer: Neustart auch für James Bond

MetroGoldwynMayer Neustart neuen Filmen
MetroGoldwynMayer Neustart neuen Filmen(c) EPA (FRANCK ROBICHON)
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Grünes Licht für James Bond und Co: Nach der Insolvenz will das Hollywood-Studio Metro-Goldwyn-Mayer die Produktion bald wieder aufnehmen. Beim 23. James Bond-Film soll Sam Mendes Regie führen.

Das Hollywood-Studio Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) hat nach der Überschuldung von einem Insolvenzgericht grünes Licht für einen Restrukturierungsplan bekommen. Nach dem Neustart plant es, wieder mit der Film- und Fernsehproduktion zu beginnen. Das kündigte das neue Führungsduo Gary Barber und Roger Birnbaum am Montag (Ortszeit) in Los Angeles an.

Aus dem Hause MGM stammen unter anderen die "James-Bond"-Filme. Der 23. Teil verzögerte sich wegen des Überlebenskampfs. Die Produktion könnte nun in absehbarer Zeit starten. Die Arbeiten an dem zwischenzeitlich auf Eis gelegten Film wurden jedenfalls wieder aufgenommen. 

Bond-Dreharbeiten erst Ende 2011?

Regie soll Sam Mendes führen, der wegen der langen Verzögerung das Projekt schon abgeben wollte. Das sagt jedenfalls seine Ex-Frau, die Oscar-Preisträgerin Kate Winslet der "Daily Mail": Ihr zufolge soll erst Ende 2011 gedreht werden. Dann werde sie mit dem gemeinsamen Kindern von New York nach London, in die Nähe der Pinewood-Studios, in denen fast alle Bond-Filme gedreht wurden, übersiedeln.

Daniel Craig dürfte in der Titelrolle jedenfalls fixiert sein, auch Judi Dench wird wohl wieder in die Rolle der M, der Chefin vom Geheimdienst MI6, schlüpfen. Gerüchten zufolge soll der britische Theaterschauspieler Simon Russell Beale eine Rolle bekommen. 

Auch "Hobbit" in den Startlöchern

MGM lasse "eine der schwierigsten Phasen seiner Geschichte" hinter sich, so Barber und Birnbaum, die gleichzeitig Chefs von Spyglass Entertainment sind. Sie wollen eine "neue Generation unvergesslicher Filme" schaffen sowie "neue digitale Plattformen" entwickeln. Das Studio verfügt nach dem Insolvenzverfahren wieder über eine halbe Milliarde Dollar für neue Produktionen.

Außerdem sind die Studios an der geplanten Verfilmung der Tolkien-Saga "Der kleine Hobbit" beteiligt. Erst im Oktober hatte MGM nach monatelanger Unsicherheit das Startsignal für die Dreharbeiten gegeben, die nun im Februar starten sollen.

Anfang Dezember war der Plan zum Abbau der Milliardenschulden von einem New Yorker Insolvenzgericht gebilligt worden: Die Gläubiger verzichten auf alle Ansprüche gegenüber MGM und erhalten im Gegenzug die Mehrheit am Kapital des Unternehmens. Ein alternatives Übernahmeangebot des rivalisierenden Filmstudios Lions Gate hatte MGM ausgeschlagen. MGM will nach dem Schuldenabbau mit der Produktionsfirma Spyglass Entertainment fusionieren.

Schulden dem Studio aufgebürdet

Das Studio gehörte einer Gruppe von Finanzinvestoren und Medienunternehmen, darunter der japanische Elektronikkonzern Sony und der Kabelanbieter Comcast. Sie hatten MGM 2005 für fünf Milliarden Dollar übernommen und dafür einen Kredit aufgenommen. Wie bei solchen Geschäften üblich, bürdeten sie dem gekauften Unternehmen die Schulden auf.

MGMs größter Schatz

Der Schatz von MGM ist Hollywoods größte Filmsammlung mit mehr als 4000 Titeln, der größte Filmbestand Hollywoods. Metro-Goldwyn-Mayer blickt auf eine lange Geschichte mit großen Erfolgsfilmen wie "Ben Hur" oder "Vom Winde verweht". Auch Klassiker wie "Rocky" oder "Manche mögen's heiß" gehören zu MGMs Filmbibliothek.

Neue Filme produzierte MGM zuletzt nur noch wenige im Jahr.

(Ag./Red.)

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