Der dänischer Regisseur sorgte mit Nazi-Aussagen für Aufregung. Das Filmfestival hat ihn daraufhin zur "persona non grata" erklärt.
Auf die Bitte einer Reporterin, etwas über seine deutschen Wurzeln zu erzählen, hat der dänische Regisseur Lars von Trier bei einer Pressekonferenz des Festivals in Cannes am Mittwoch geantwortet:
"Das einzige, was ich sagen kann, ist, dass ich für eine lange Zeit dachte, ein Jude zu sein. Und ich war glücklich darüber. [...] Aber es kam heraus, dass ich kein Jude war. [...] Ich wollte wirklich ein Jude sein. Und dann fand ich heraus, dass ich in Wirklichkeit ein Nazi war, weil meine Familie deutsch ist. [...] Und das bereitete mir auch etwas Vergnügen."
"Also, was kann ich sagen? Ich verstehe Hitler. Ich glaube, dass er ein paar schlechte Dinge gemacht hat, klar, aber ich kann ihn mir in seinem Bunker vorstellen, am Ende. Ich will sagen, dass ich den Mann zu verstehen glaube. Er ist niemand, den wir einen guten Kerl nennen würden, aber ich weiß über ihn Bescheid und ich sympathisiere mit ihm."
"Ich bin nicht für den Zweiten Weltkrieg. Und ich bin nicht gegen Juden. [...] Ich bin sehr für Juden - aber nicht zu sehr, weil Israel absolut schrecklich ist. Wie komme ich aus dem Satz wieder heraus?"
"Ich will noch etwas über die Kunst sagen. Ich bin sehr für Speer, Albert Speer habe ich sehr gemocht. Er war vielleicht auch eines von Gottes besten Kindern. Er hat Talent. [...] Okay, ich bin ein Nazi."
(APA)