Ein Mann von Welt

Mann Welt
Mann Welt(c) Polyfilm
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Im Schatten Kaurismäkis

Um den großen finnischen Schweiger Aki Kaurismäki ist es zuletzt angemessen still geworden, für Fans finnischer Lakonie steht aber Trost an: Nach fünfjähriger Pause wird Kaurismäki heuer im Spielfilm Le Havre seine schmähstade Schauspielgöttin Kati Outinen gen Frankreich schicken, eine Cannes-Premiere im Mai scheint also doppelt wahrscheinlich. Bis dahin muss man sich mit Kaurismäki-Imitaten über Wasser halten, einer mittlerweile schon recht traditionsreichen Spielart des Euro-Kinos insbesondere skandinavischer Provenienz: etwa dem norwegischen Film Ein Mann von Welt, ideal besetzt mit Stellan Skarsgård als wortkargem Exmörder, der nach der Haftentlassung den Neuanfang versucht.

Regisseur Hans Petter Moland ist einer der erfolgreichsten Werbefilmer seines Landes, hält sich hier aber brav an die Kaurismäki-Methode von trockenem Witz und desolaten Schauplätzen, bei der Sentimentalität, den skurrilen Nebenfiguren und politisch unkorrekten Schmähs (eine schlechte Autofahrerin wird in die Mülltonne geworfen) übertreibt er es allerdings. Ganz im Sinne Kaurismäkis ist dafür der Running Gag, dass der stoisch zigarettendrehende Held nach zwölf Jahren Haft ein echtes Problem mit den neuen Rauchergesetzen hat.

Ein Mann von Welt, ab 4. 2. im Kino

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