"I am Love": Swinton on acid

(c) Filmladen
  • Drucken

Sieben Jahre lang hat sich die britische Schauspielerin Tilda Swinton bemüht, mit dem italienischen Regisseur Luca Guadagino den Film I Am Love auf die Beine zu stellen.

Das Projekt sei wie „Visconti on acid“ hat Swinton ihre Begeisterung für das Familienmelodrama erklärt, in dem sie als russische Gattin eines italienischen Patriarchen im goldenen Käfig sitzt, bis sie erst den Kreationen eines Edelkochs und dann dem jungen Mann selbst verfällt. Ein Gutteil der Kritik hat Swintons Visconti-Vergleich aufgegriffen, was schon insofern dubios bleibt, als man dem Regisseur zwar unbedingten Stilwillen nicht absprechen kann – im Gegensatz zur italienischen Regielegende setzt er aber einfach auf ziellose Opulenz. Da wird praktisch jeder Spaziergang zur Schnittorgie und jedes Diner zum werbekompatiblen Augenschmaus. Wie nicht nur die große Blumen-und-Bienen-Natursexszene zeigt, ist es Guadagino bei aller Ironie immerhin todernst mit seiner bombastischen Opernmelodramatik: Statt großer Emotion erzeugt er aber öfter den Eindruck aufdringlicher Hysterie. Für die Ruhe im Auge des Sturms sorgt aber die Hauptdarstellerin: Als unterwürfiges Vehikel für die exzentrische Anmut von Tilda Swinton ist dem Film wenig vorzuwerfen.

TIPP

I am Love. Ab 11. 2. im Kino

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.