Naokos Lächeln: Melancholie-Miniaturen

(c) Polyfilm
  • Drucken

Die Bücher des japanischen Schriftstellers Haruki Murakami sind zwar seit Jahrzehnten weltweit erfolgreich, aber sie haben sich als schwer verfilmbar erweisen.

Die Bücher des japanischen Schriftstellers Haruki Murakami sind zwar seit Jahrzehnten weltweit erfolgreich, aber sie haben sich als schwer verfilmbar erweisen. Zwar wurden einige Kurzgeschichten adaptiert, aber der japanische Liebesfilm Naokos Lächeln ist erst die dritte Leinwandversion eines Murakami-Romans (die ersten beiden stammen aus den 1980ern). Für die Regie zeichnet der Vietnamese Tran Anh Hung, der sich mit preisgekrönten Filmen wie Cyclo in den 1990ern als Spezialist für exquisit gestaltete Bilder etablierte. Diese Bevorzugung rein visueller Schönheit passt im vorliegenden Fall aber ideal zu den Stimmungslagen Murakamis: Während in den späten 60ern die Studentenunruhen in Japan toben, ziehen sich die drei Hauptfiguren in romantischen Widerstand zurück – ein schwieriges Liebesdreieck aus wohlkomponierten Beziehungsszenen zur klagenden Musik von Radiohead-Mitglied Jonny Greenwood. (Den Beatles-Song „Norwegian Wood“, auf den sich der Originaltitel bezieht, gibt es natürlich auch zu hören.) Eine Serie virtuoser Melancholie-Miniaturen, durch die Verlust und Geister der Vergangenheit treiben wie Wolken über endlose, grüne Felder.

TIPP

Naokos Lächeln, ab 2. 9.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.