Ruzowitzky: "Besser geht's nicht"

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Für den Regisseur ging mit dem Academy Award ein Kindheitstraum in Erfüllung. Hauptdarsteller Karl Markovics hofft, dass die Politik ihre Versprechen hält.

Kaum fassen konnte Stefan Ruzowitzky die Auszeichnung seines Films "Die Fälscher" mit dem Oscar für den Besten nicht englischsprachigen Film. Es sei "das Beste, was einem Filmemacher passieren kann", schwärmte er bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Oscar-Gala im Kodak Theatre in Los Angeles, "das ist ein echter Kindheitstraum, der wahr geworden ist." Und glücklich fügte er hinzu, der Zusatz "Oscar-Gewinner" werde von nun an immer Teils seines Namens sein. "Besser geht's nicht."

Ob er sich der historischen Dimension seines Erfolges schon bewusst ist? "Nein, wahrscheinlich nicht." Das werde wohl noch dauern, "um das zu realisieren und richtig mitzubekommen".

Für ihn persönlich erwartet sich der Regisseur auf jeden Fall noch einen Karriereschub: "Na, das will ich doch hoffen." Das bedeute nicht nur, dass man die Honorare nach oben schaufelt, sondern dass man "einfach an interessantere Projekte und Leute rankommt".

"Von Geschenken kann man nicht leben"

Hauptdarsteller Karl Markovics, der Ruzowitzky bei der Bekanntgabe des Erfolgs in die Arme gefallen war, meinte, "nachdem ich 'Austria' gehört habe, habe ich mich einfach ausgelassener Freude hingegeben".

Markovics hoffte, dass nun die "maßgeblichen Stellen in Österreich" versuchen würden, aus der "nationalen Euphorie" vielleicht auch "kreatives Potenzial zu schlagen, das dem österreichischen Film als solches zu Gute kommt". Das sei so sein Wunsch unter dem Christbaum: "Die Geschenke haben wir bekommen, aber nur von den Geschenken können wir nicht leben - denn Weihnachten ist morgen wieder vorbei, aber es soll ja trotzdem weitergehen."

Die Ankündigungen von Bundesministerin Claudia Schmied (SPÖ) und Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, sich für eine Verbesserung der Förderbedingungen einzusetzen, sah Markovics als "guten Weg, wenn es nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleibt".

Auch Ruzowitzky selbst hofft, dass nun ein gewisser Druck auf das Kultur- und das Finanzministerium entstehe . "Das wäre schon länger notwendig gewesen, dass man sich bewusster wird", so der Regisseur, und dass man stolzer sei auf die Filmproduktion aus dem eigenen Land. "Und nicht erst, wenn die großen Preise aus dem Ausland kommen."

US-Kinostart "mit grandiosen Zahlen"

Ruzowitzky darf sich zudem über einen traumhaften Kinostart von "Die Fälscher" in den USA freuen. "Der Film ist eben im Kino angelaufen und verzeichnete den zweitbesten Start eines deutschsprachigen Films", erzählte der Regisseur dem Ö1-"Mittagsjournal". "Der Film funktioniert hier extrem gut."

Der Kärntner Produzent Josef Aichholzer sagte, dass "Die Fälscher" in den USA "mit grandiosen Zahlen" angelaufen sei. "Die Kinos waren alle ausverkauft." Die Nominierung habe diesbezüglich schon Rückenwind gegeben, "der Oscar dazu ist jetzt natürlich doppelter Rückenwind für den Film".

(APA)

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