Volksoper: „Fidelio“ und „Sweeny Todd“

Robert Meyer
Robert Meyer(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Robert Meyer präsentierte den Spielplan für 2013/14, wildert heftig in Staatsopern-Gefilden und bringt Musicals unter dem Motto: „Nur über meine Leiche“.

„Nur über meine Leiche“ lautet Robert Meyers Motto für die kommende Spielzeit an der Volksoper. In Stephen Sondheims „Sweeny Todd“ spielt er selbst eines der Opfer. Der Erstaufführung gilt die erste Premiere im Haus am Gürtel am 14. September. Hochfliegende Pläne hat man im Opernbereich, wo man den Jahresregenten 2014, Richard Strauss, zwar lediglich mit einer konzertanten Aufführung der satirischen „Feuersnot“ ehrt, den „amtierenden“ Meister Giuseppe Verdi hingegen mit einem aus Bonn übernommenen, szenischen „Troubadour“, für den man das Gesetz der Deutschsprachigkeit bricht. Doch sollen Aufführungen auf Italienisch, versicherte Meyer bei der Pressekonferenz, nicht zur Regel werden.

Auch Benjamin Britten kommt wieder zu Volksopern-Ehren. Mit etwas Verspätung feiert man im Februar den 100. Geburtstag des englischen Komponisten mit einer Neuinszenierung des „Albert Herring“, mit dem einst Direktor Karl Dönch einen viel beachteten künstlerischen Erfolg im Hause feiern konnte. Die neue Koproduktion mit dem Tiroler Landestheater inszeniert dessen ehemalige Intendantin, Brigitte Fassbaender.

Erstmals bespielt die Volksoper auch die neue Bühne der Sängerknaben im Augarten: „Erwin, das Naturtalent“ von Mike Svoboda (23. Februar). Für Kinder nimmt man „Antonia und der Reißteufel“ wieder in den Spielplan des Haupthauses auf.

Neil Shicoff debütiert als Kalaf

Wieder in den Spielplan kommt auch Puccinis „Turandot“ – mit einem bemerkenswerten Gast: Neil Shicoff feiert sein Rollendebüt als Kalaf (28. Februar). Tief ins Repertoire der Staatsoper dringt man auch mit der Festwochenpremiere 2014 vor. Beethovens „Fidelio“ hat exakt 200 Jahre nach der Uraufführung (im Theater an der Wien) an der Volksoper Premiere.

Für Operettenfreunde gibt es im Dezember eine neue „Nacht in Venedig“ – die sechste seit der Uraufführung – sowie Kálmáns „Gräfin Mariza“ (22. März). Das Staatsballett zeigt sich am Gürtel mit „Märchenwelt Ballett“ und einem von Ashley Page choreografierten Schnitzler-„Reigen“ (April).

Interessenten können sich ab sofort auch auf modernste Weise im Internet über die Aktivitäten der Volksoper informieren. Der kaufmännische Geschäftsführer des Hauses, Christoph Ladstätter, avisierte eine neue App für Smartphones, die neben dem Programm auch Zusatzinformationen über die Produktionen bietet. Programmhefte kann man zum Preis von 89 Cent downloaden.

Das Interesse an den Aufführungen der Volksoper ist zuletzt wieder gestiegen. Im Vergleich zur Saison 2011/12 erreicht man heuer um drei Prozent mehr, nämlich 83,5 Prozent. Die Kartenpreise werden kommende Spielzeit „genau der Inflation angepasst“. Die Abonnements sind davon allerdings nicht betroffen. sin

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.04.2013)

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