Carnegie Hall sagt wegen Streik Eröffnungsgala ab

Carnegie Hall New York
Carnegie Hall New York(c) imago stock&people (imago stock&people)
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Vier Stunden vor der feierlichen Eröffnung musste das geplante Konzert des Philadelphia Orchestra abgesagt werden. Die Bühnenarbeiter protestierten mit einer aufblasbaren Ratte gegen die Gehaltspolitik.

Die diesjährige Eröffnungsgala der New Yorker Carnegie Hall ist ausgefallen: Die berühmte Konzerthalle hätte am Mittwoch den Beginn der neuen Konzertsaison feiern sollen. Das Philadelphia Orchestra unter Yannick Nezet-Seguin wollte Werke von Pjotr Iljitsch Tschaikowski und Maurice Ravel spielen. Doch aus der geplanten Gala wurde nichts. Nur vier Stunden vor Beginn musste die Feier abgesagt werden, denn die Bühnenarbeiter der Carnegie Hall sind ohne Vorwarnung in den Streik getreten. Sie hatten zudem vor der Konzerthalle eine mehrere Meter hohe aufblasbare Ratte als Protest gegen die Gehaltspolitik der Kultureinrichtung errichtet.

Bühnenarbeiter und Carnegie Hall streiten um neue Gehälter. Dabei sind die Verträge vieler Angestellter höchst lukrativ. Einige Bühnenarbeiter verdienen mehr als die Musiker. Die "New York Times" berichtete, dass die Gehälter teils bei 400.000 Dollar (300 000 Euro) Jahreseinkommen liegen. Das ist mehr, als der Finanzdirektors der Konzerthalle verdient. Das Management wollte neue Verträge deutlich darunter ansetzen, womit die Bühnenarbeiter nicht einverstanden sind.

Laut Carnegie Hall ist es der erste Streik in der 122-jährigen Geschichte von Amerikas wohl bekanntester Konzerthalle.

New York City Opera ist bankrott

Einer anderen New Yorker Bühne machten Finanzprobleme erst diese Woche den Garaus. Am Dienstag musste die New York City Opera (NYCO ) Bankrott anmelden. Ein letzter Aufruf zu dringend benötigten Spenden habe nicht die erforderlichen sieben Millionen Dollar (rund fünf Millionen Euro) eingebracht, erklärte die Sprecherin der zweitgrößten Oper der Stadt.

In der 70-jährigen Geschichte der NYCO standen einige spätere Stars auf der Bühne des Opernhauses: Hier begann etwa 1966 die Sangeskarriere von Placido Domingo.

Die NYCO leidet jedoch seit Jahren unter wirtschaftlichen Problemen. 2010 musste die Oper aus dem Lincoln Center in Manhattan ausziehen und die Zahl ihrer Produktionen verringern. Am Samstag fand mit "Anna Nicole" die letzte Aufführung an der Brooklyn Academy of Music (BAM) statt, an deren Ende einige Musiker in Tränen aufgelöst waren.

(APA/dpa)

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