Claudio Abbados Familie plant private Trauerzeremonie

Claudio Abbado ist tot: ORF �ndert sein Programm
Claudio Abbado ist tot: ORF �ndert sein Programm(c) ORF (Ali Schafler)
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Der Leichnam des Stardirigenten, der am Montag 80-jährig verstarb, wird in der Basilika in Bologna aufgebahrt.

Die Familie des am Montag verstorbenen italienischen Dirigenten Claudio Abbado plant laut italienischen Medien eine private Trauerzeremonie. Ort und Zeitpunkt wurden nicht bekannt gegeben.  Hunderte Menschen sind am Dienstag an dem Sarg des Stardirigenten in der Basilika des Heiligen Stefans in Bologna vorbeigezogen. Der Leichnam des am Montag im Alter von 80 Jahren in Bologna verstorbenen Italieners wurde am Dienstag in einer Kapelle der Basilika aufgebahrt.

Dort können Fans, Freunde und Musiker dem Maestro bis Mittwoch Mitternacht die letzte Ehre erweisen. Die Trauerzeremonie wird im engsten Kreis der Familie erfolgen. Während die Menschen am Sarg vorbeizogen, ertönte klassische Musik im Hintergrund. In der Kapelle wurden kaum Blumen niedergelegt, weil die Familie um Spenden für gute Zwecke gebeten hatte.

Auch Vatikan in Trauer

Um Abbado wird auch im Vatikan getrauert. "Ich bin der Familie Abbados und der Welt der Musik nahe, die um einen Menschen der Kultur mit großer Offenheit für die Jugend trauert", betonte Gianfranco Ravasi, Präsident des päpstlichen Rates für die Kultur.

Der Ex-EU-Kommissionspräsident Romano Prodi kondolierte der Familie. "Ich kannte Abbado recht gut, wir waren Nachbarn in Bologna. Er hat eine riesige Rolle für die musikalische Erziehung von Jugendlichen gespielt. Er hat viele junge Talente entdeckt und nicht nur den kulturellen, sondern auch den menschlichen Aspekt in der Musik hervorgehoben", so Prodi.

Auch der Starregisseur und Oscar-Preisträger Roberto Benigni trauert um Abbado. "Er war klein und zerbrechlich. Doch sobald die Musik begann, geschah das Wunder: Alles wurde immens, unsterblich. Man wurde von einer Größe umhüllt und man spürte, dass man daran teilnehmen konnte. Das Schönste war am Schluss, wenn sich Abbado dem Publikum zuwendete: klein, zerbrechlich, zart und unsterblich", so Benigni.

Abbado hatte einst in den 1950er Jahren die zweijährige Kapellmeisterschule der Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) besucht und war seit 2001 Ehrenmitglied der Universität, erinnerte die mdw am Dienstag. "Mit seinem Ableben verliert die musikalische Welt einen ihrer beeindruckendsten Interpreten und einen großartigen Menschen", so Rektor Werner Hasitschka in Trauer. "Die mdw wird Claudio Abbado immer in bester Erinnerung behalten."

(APA)

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