Klassik-Freunde, die nicht in den Schönbrunner Schlosspark pilgern, werden medial verwöhnt.
Es ist ein Freiluft- und Medien-Ereignis: Die Philharmoniker schenken der Bevölkerung ihrer Stadt und den Wien-Besuchern ein Konzert – am kommenden Donnerstag können via ORF jedoch auch wieder all jene dabei sein, die nicht in den Schönbrunner Schlosspark pilgern.
Ab 20.30 Uhr spielt das Orchester vor dem Neptunbrunnen auf. Diesmal unter Christoph Eschenbach, mit Lang Lang als Solist in der „Burleske“ von Richard Strauss. Dem Jahresregenten und seinen großen Vorbildern auf dem symphonischen Sektor ist das Programm gewidmet.
Entsprechend pittoresk wird es zugehen: Nach der rasanten Ouverture zum „Römischen Karneval“ von Hector Berlioz rast bei Franz Liszts „Mazeppa“ ein wildes Pferd durch die Steppe. Die Liszt'schen Tondichtungen waren die direkten Vorbilder für die frühen symphonischen Werke von Strauss: Aus der Reihe der symphonischen Dichtungen erklingen als Abschluss des regulären Programms diesmal „Till Eulenspiegels lustige Streiche“.
Staatsoper multimedial
Die Heimstätte der Philharmoniker, das Opernhaus am Ring, hat seine Freiluftoffensive längst begonnen. Bis Ende der Spielzeit können Neugierige noch zweimal Wagners „Ring des Nibelungen“, aber auch Repertoireaufführungen wie „Tosca“, „Cenerentola“, „Liebestrank“ oder „Zauberflöte“ via Riesenleinwand auf dem Herbert-von-Karajan-Platz miterleben. Zum Richard-Strauss-Geburtstag gibt es am 11. Juni „Ariadne auf Naxos“ unter Franz Welser-Möst, der auch Otto Schenks Neuinszenierung von Janáčeks „schlauem Füchslein“ dirigiert (18., 21. und 30. Juni). Die letzte Reprise wird auch in HD-Qualität gestreamt (www.staatsoperlive.com), wie auch „Hoffmanns Erzählungen“ (1. Juni) und die Diskussions-Reihe „Positionslichter“ (diese sogar kostenlos, 1. Juni). (sin)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2014)
