Kulturpolitik: Kräftige Subvention für Haus der Musik

1,35 Mio Euro erhält die einst als Privatinitiative gegründete Institution an der Seilerstätte.

Public-Private-Partnership oder noch besser nur privat – das war noch vor einigen Jahren durchaus beliebt, auch bei der Kultur. Inzwischen hat die Wien-Holding einige dieser Institutionen übernommen, finanziert werden sie von der Stadt, also vom Steuerzahler.

Ein Beispiel dafür ist das auf Initiative des früheren André-Heller-Managers Stefan Seigner gegründete, 2000 eröffnete Haus der Musik (HdM). 2005 übernahm es die Holding. Für 2005/06 fand das Kontrollamt „beträchtlich negative Ergebnisse“. 2009 spendiert die Gemeinde nun dem HdM mit 1,35 Mio. Euro ca. die Hälfte seiner Ausgaben. „In guten Zeiten sind PPP-Modelle erwünscht, jetzt ist wieder der Steuerzahler zuständig, Verluste auszugleichen“, meint Wiens Kultursprecherin der Grünen, Marie Ringler. Ähnlich ist die Lage bei dem mit Raiffeisen-Hilfe realisierten Mozarthaus (Domgasse 5), das nun ebenfalls zur Gänze zur Wien Holding gehört und 2009 ca. ein Viertel seiner Ausgaben, 400.000 Euro, von der Stadt bekommt.

Einen symbolischen Euro zahlte die Gemeinde 2007 für das von Hundertwasser-Manager Joram Harel betriebene Kunsthaus – das sich nach einer städtischen Finanzspritze von 600.000 Euro wieder weitgehend selbst erhalten soll. bp

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.12.2008)

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