Andris Nelsons wird Kapellmeister im Gewandhaus

(c) Michaela Bruckberger
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Der lettische Dirigent wird Nachfolger von Riccardo Chailly beim Leipziger Traditionsorchester.

„Für mich wird ein Traum wahr“, sagte der 36-jährige Lette Andris Nelsons: Er wird als künstlerischer Leiter des Gewandhausorchesters und Gewandhauskapellmeister in Leipzig auf Riccardo Chailly folgen. Seiner Ernennung muss nur noch der Leipziger Stadtrat zustimmen.

Chailly hat erst Anfang September bekannt gegeben, dass er Leipzig verlässt. Er wird sich vermehrt der Scala (wo er 2017 Musikdirektor wird) und dem Lucerne-Festival widmen.

Nelsons hat erst kürzlich seinen Vertrag als Musikdirektor des Boston Symphony Orchestra bis 2022 verlängert. Mit dieser Konstellation verspricht man sich in Leipzig und in Boston eine künftige enge Zusammenarbeit beider Orchester. Bisher war das Gewandhausorchester zehnmal in Boston zu Gast, das erste Leipziger Gastspiel der Bostoner findet im Mai 2016 unter Nelsons im Gewandhaus statt. Sein Debüt am Pult des Leipziger Orchesters gab Nelsons im Dezember 2011 mit einem Strauss-Beethoven-Sibelius-Programm.

Der von Mariss Jansons – ebenfalls aus Lettland stammend – geförderte Andris Nelsons begann seine Karriere als Trompeter im Opernorchester von Riga, ehe er sich dem Dirigieren zuwandte. Von 2003 bis 2009 war er Musikchef der Lettischen Oper, dann wirkte er als Chefdirigent der Nordwestdeutschen Philharmonie in Herford und in der Nachfolge von Sir Simon Rattle als Musikdirektor des City of Birmingham Orchestra. Nelsons ist auch Gastdirigent der Wiener und Berliner Philharmoniker, er gastiert an der Staatsoper und wird 2016 in Bayreuth den neuen „Parsifal“ in der Regie von Uwe Eric Laufenberg dirigieren. (dob./ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.09.2015)

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