Scala-Premiere: Streit zwischen Chailly und Regisseuren

ITALY OPERA
ITALY OPERA(c) APA/EPA/MATTEO BAZZI (MATTEO BAZZI)
  • Drucken

Nach tiefen Divergenzen über die Inszenierung von "Giovanna d'Arco" rastete Regisseur Moshe Leiser aus und beschimpfte Musikdirektor Riccardo Chailly.

Ein Streit zwischen Stardirigent Riccardo Chailly und dem Regieteam Moshe Leiser und Patrice Caurier hat die Freude von Scala-Intendant Alexander Pereira für den Erfolg der Premiere von Giuseppe Verdis "Giovanna d'Arco" getrübt. Nach der Standing Ovation am Ende der Aufführung beschimpfte der belgische Regisseur Leiser den Dirigenten, mit dem es bei den Proben zu Spannungen gekommen war.

Wüste Beschimpfungen nach der Aufführung

Nach Ende der Aufführung am Montag gratulierte Leiser dem Scala-Musikdirektor für den Erfolg: "I’m here, congratulations maestro, really congratulations". Als Chailly auf seine Worte nicht reagierte, rastete der 59-jährige Regisseur aus und beschimpfte den Dirigenten wild auf Englisch ("asshole") und auf Italienisch ("stronzo di merda"). Das Video mit den Beleidigungen wurde von italienischen Online-Medien veröffentlicht. Wegen des Streits habe der empörte Chailly auf das Diner der Künstler nach der Premiere verzichtet, berichteten Medien.

Gegen sexuell explizite Szenen

Laut italienischen Medien ist Leisers Ausbruch gegen Chailly das Resultat wochenlanger Spannungen zwischen den beiden. Der Musikdirektor habe sich gegen sexuell explizite Szenen hartnäckig gewehrt, auf die das Regieduo gepocht hatte. "Die Rolle von Regie und Musikdirektor sollte klar sein. Jeder sollte seine Arbeit machen, es dürfte keine Interferenzen geben", meinte Leiser laut der Mailänder Tageszeitung "Il Giornale" am Donnerstag.

Der Fall versetzt Pereira in Verlegenheit, der mit dem Duo seit seiner Zeit als Intendant der Oper in Zürich zusammenarbeitet und es stark unterstützt. Nach der Premiere hatte Pereira den beiden Regisseuren herzlich gedankt.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.