Seit 50 Jahren steht brigitte Fassbaender auf internationalen Opernbühnen, seit zehn Jahren leitet sie das Tiroler Landestheater. Am 3. Juli feiert die deutsche Opernsängerin und Regisseurin ihren 70. Geburtstag.
Die deutsche Kammersängerin Brigitte Fassbaender feiert am 3. Juli ihren 70. Geburtagstag. Und als würde das nicht ausreichen, begeht die auf den Bühnen der führenden Opernhäuser dieser Welt bekannte Opern- und Liedersängerin, Regisseurin und auch Intendantin in diesem Sommer ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum. Das Tiroler Landestheater, das die gebürtige Berlinerin seit zehn Jahren leitet, hat sie in ins Zentrum nationalen Interesses gerückt. Zuletzt fungierte Fassbaender auch als Vorsitzende der Findungskommission für die Nachfolge von Jürgen Flimm als Intendant der Salzburger Festspiele.
Debüt an Münchner Staatsoper als 21-Jährige
Fassbaender entstammt einer Künstlerfamilie. Am 3. Juli 1939 in Berlin als Tochter der Schauspielerin Sabine Peters und des Bariton Willy Domgraf Fassbaender geboren, genoss sie das Gesangsstudium bei ihrem Vater, einem Kammersänger. Im Alter von 21 Jahren debütierte sie an der Münchener Staatsoper, der sie 15 Jahre lang angehörte. Von dort aus startete sie in den 70er Jahren ihre internationale Karriere. Nach Auftritten an der Metropolitan Opera in New York, in San Francisco, Chicago und an der Mailänder Scala, sang sie auch im Covent Garden in London, in Wien und Bayreuth. Zu ihren Glanzrollen zählte der Octavian in Richard Strauss' "Rosenkavalier", mit dem sie Triumphe verzeichnete. Weiters agierte sie erfolgreich als Brangäne in Wagners "Tristan und Isolde" sowie als Carmen in der gleichnamigen Oper von Georges Bizet.
Von der Sängerin zur Regisseurin
Ihre Gesangskarriere beendete die Intendantin des Tiroler Landestheaters 1995, um sich ganz der Regie zu widmen. Über 50 Inszenierungen hat sie inzwischen im In- und Ausland auf die Bühne gebracht, einer ihrer Schwerpunkte liegt dabei auf Werken von William Shakespeare. Vor ihrer Berufung ans Landestheater nach Innsbruck war sie von 1995 für zwei Jahre als Operndirektorin in Braunschweig tätig.
Über 200 Schallplatteneinspielungen geben Zeugnis von ihrer Bedeutung als Sängerin, ein Großteil davon im Bereich Liedkunst. Ein Meilenstein war die Einspielung der drei großen Schubert-Zyklen, die sie als einzige Frau bisher aufgenommen hat. Für ihre künstlerische Arbeit wurde Fassbaender mehrmals ausgezeichnet. 1980 erhielt sie den Kritikerpreis Berlin, 1985 den Frankfurter Musikpreis, 2006 den Münchner Musikpreis. Außerdem ist sie Trägerin mehrerer Orden und Titel.
(APA/Red.)