Innsbruck: Jubiläum der Alten Musik

Countertenor Lawrence Zazzo.
Countertenor Lawrence Zazzo.(c) Innsbrucker Festwochen der Alten Musik
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Vor 40 Jahren sang René Jacobs ein richtungsweisendes Konzert. Nun wird es bei den Festwochen der Alten Musik rekonstruiert.

In Innsbruck rüstet man sich für ein ganz besonderes Konzert: 40 Jahre ist es her, da sang René Jacobs im Spanischen Saal von Schloss Ambras Arien aus Händel-Opern und eine Kantate von Antonio Caldara; seine Begleiter, Alan Curtis am Cembalo und Gambist Wieland Kuijken, spielten Bach und Händel. Auf den Tag genau vier Jahrzehnte später, am 22. August 2016, rekonstruieren Countertenor Lawrence Zazzo und ein Ensemble um Cembalistin Anna Fontana präzis jenes Programm, das, wie sich bald herausstellen sollte, eine Pioniertat war. Die Versammlung der Crème de la Crème der Interpreten Alter Musik ist aus dem Innsbrucker Sommer nicht mehr wegzudenken. Was einst noch als Landnahme von Anhängern einer bemerkenswerten Originalklangbewegung bestaunt wurde, hat sich als richtungsweisend entpuppt. Weltweit feiert man die Protagonisten als Stars; und sie haben Innsbruck und den Festwochen der Alten Musik die Treue gehalten, was wiederum immer neue exquisite Künstler im August nach Tirol gelockt hat.

Das Jubiläumskonzert wird einbegleitet von Auftritten der Talens Lyriques mit Christophe Rousset, die am 20. August „Musik für den Sonnenkönig“ spielen, darunter Werke von Marc-Antoine Charpentier und François Couperin, und dem Lautenisten Thomas Dunford, der am 24. August Musik von John Dowland interpretiert. Zwischendrin kehrt „Gründervater“ René Jacobs zurück und leitet am 23. August eine konzertante Aufführung von Christoph Willibald Glucks „Alceste“ im Innsbrucker Congress: Brigitte Christensen singt die Titelpartie, Thomas Walker den Admet, Georg Nigl die Basspartien vom Oberpriester bis zum Apollo.

Gesangswettbewerb für Barockoper

Weiters im Programm sind junge Ensembles in Lunchkonzerten sowie eine Antonio-Cesti-Oper für jugendliche Besucher im Innenhof der theologischen Fakultät. Das Festival endet mit einem Konzert der Finalisten des nach Cesti benannten Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper am 26. August im Landeskonservatorium. Am Vormittag des 27. August versammeln sich Festspielkünstler noch zur musikalischen Umrahmung des Gottesdienstes in Stift Wilten. (sin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.08.2016)

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