Konzerthaus: Romantik liegt ihr weniger

Anja Harteros (Archivbild).
Anja Harteros (Archivbild).(c) imago/DRAMA-Berlin.de
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Anja Harteros fand erst im zweiten Teil ihres Liederabends, mit Alban Berg und Strauss, zur erwarteten Form. Bei Schubert und Schumann enttäuschte sie.

Opernsängerinnen und -sänger, die auch im Konzertsaal reüssieren, waren und sind selten. Am besten ist es, wenn sie sich ihrer jeweiligen Stärke besinnen, dann kann es auf der Bühne und auf dem Podium gleichermaßen funktionieren. Etwa wenn Anja Harteros, eine der großen Strauss-Darstellerinnen unserer Tage, sich auch dessen Liedern widmet.

Selbst wenn andere mehr Zwischentöne herausholen, Details mehr Bedeutung geben, eleganter phrasieren: Wie sich die an allen Bühnen gefeierte deutsch-griechische Sopranistin mit diesen Werken auseinandersetzt, beeindruckt. Sie interpretiert sie mit großer Geste, wenn auch in den Höhen nicht immer gleich strahlend, aber allemal sicher und mit zwingendem Ausdruck: das populäre „Allerseelen“, das hymnische „Meinem Kinde“, die aus unterschiedlicher Perspektive das Thema Liebe beleuchtenden Lieder „Waldseligkeit“ und „Seitdem dein Aug' in meines schaute“, das effektvoll-leidenschaftliche „Cäcilie“, das in ihrer Interpretation gewissermaßen wie eine Vorahnung der „Zueignung“ wirkt. Die gab sie dann auch gleich als umjubeltes Encore.

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