Bernd Bienert zeigt in Baden eine Haydn-Oper, im Internet lässt sich alles über die reiche Musiktheatertätigkeit des „Vaters der Wiener Klassik“ erfahren, und die „Haydnregion NÖ“ denkt auch an Komponistenbruder Michael.
Kein berühmter Komponist ist im internationalen Musikleben so unterbelichtet wie Joseph Haydn. Man weiß, er ist der „Vater der Symphonie und des Streichquartetts“, schon dieses Diktum verzerrt den Blick auf die Realität: Für seine Zeitgenossen war Haydn zuallererst einmal ein Opernkapellmeister. Der mit seinem Ensemble am Hof des Fürsten Esterházy viele Jahre lang für einen Spielbetrieb von legendärer Qualität (und Quantität!) sorgte.
Doch hat die Nachwelt den Opernmeister Haydn relativ schnell ad acta gelegt. Ab sofort darf freilich niemand mehr sagen, er hätte keine Möglichkeit, sich über die wahre Bedeutung des Opernmeisters Haydn zu informieren. Der österreichische Dirigent und Musikwissenschaftler Michael Fendre hat in akribischer Forschungstätigkeit sämtliche Quellen zum Esterházy'schen Spielbetrieb durchforstet und seine Erkenntnisse im Internet zugänglich gemacht. Angefangen bei den originalen Libretti können Interessenten – auch Intendanten auf der Suche nach Repertoire-Erweiterung – nun alles Wissenswerte abrufen.