Wiener Schubert
TIPP
Eine Aufnahme, bei der man sich als Wiener Musikfreund sofort „zu Hause“ fühlt. Zwei Schubert-Sonaten, auf sehr natürliche, aber auch hintergründige Weise musiziert. Paul Badura-Skoda hat die a-Moll-Sonate D 784 und die „große“ A-Dur-Sonate gewählt – zwei Werke, die uns (hinter freundlicher Maske) einen verzweifelten, gequälten Zeitgenossen präsentieren, der seine seelischen Abgründe vor uns darlegt. Und zwar oft jäh und unvermittelt.
Schon die Licht- und Schattenwirkungen, mit denen Badura-Skoda die ersten Takte der Moll-Sonate gestaltet, heben die satztechnischen Herbheiten hervor, ohne den melodischen Fluss zu beeinträchtigen. Dank des natürlichen Zugangs zur melodischen Entwicklung stehen wir auch vor den schroffen Abbrüchen des langsamen Satzes der Dur-Sonate so unvermittelt, dass die tragische Fallhöhe von Schuberts Klangerzählung begreiflich wird. Schubert-Spiel, ungeschminkt, ohne falsche Anbiederung.
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Schubert. Paul Badura-Skoda: Sonaten D 784 und 959 (Genuin select)