Leopold: "Nackte Männer" für nacktes Publikum

Leopold Nackte Maenner fuer
Leopold Nackte Maenner fuer c REUTERS HEINZ PETER BADER
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Rund 300 Menschen sahen die Schau am "Nacktabend" des Museums hüllenlos. Für das Leopold erweist sich die kunsthistorische Ausstellung als großer Erfolg.

Nicht Klimt und Schiele, sondern "Nackte Männer" liegen im Leopold Museum in der Publikumsgunst vorn. Die bis 4. März verlängerte kunsthistorische Themen-Schau wird es zumindest unter die Top Drei im Allzeit-Ranking des Hauses schaffen. Am 18. Februar konnte man die Schau auch nackt sehen. Man trägt nach wiederholten Nachfragen von Nudisten-Vereinen Rechnung, heißt es aus dem Leopold. Laut Angaben des Museums traten Montagbend rund 300 Personen den Ausstellungsobjekten hüllenlos gegenüber. "Junge Männer und ältere Herren, junge Frauen und reife Damen flanierten durch das Museum, nackt wie Gott sie schuf", hieß es. "Neben den im Voraus gebuchten Führungen fanden halbstündlich Gratisführungen für alle Kurzentschlossenen statt. Die Museumstemperatur, die bei etwa 21 bis 22 Grad liegt, empfand niemand als wirklich kalt."

Die Besucher seien teils aus Österreich, aber auch aus Deutschland, der Slowakei oder Russland gekommen, und bekleidet seien "lediglich die Museumsarbeiter, die doch beachtlich vielen Medienvertreter und die Kunstvermittler" gewesen, so ein Museumssprecher. Eine Gruppe war so euphorisiert, dass sie sich nach dem Ende ihrer Führung trotz der winterlichen Temperaturen ins Freie begab, um sich vor der "Mr. Big"-Skulptur von Ilse Haider im Haupthof des Museumsquartiers fotografieren zu lassen.

Mehr als 1000 Plakate verkauft

Zudem wurde "Nackte Männer" fleißig besprochen. Weit über 1000 Zeitungs- und Zeitschriftenartikel in unzähligen Sprachen wurden gezählt, die umstrittenen Plakate mit nackten Fußballern animierten nicht nur zum Kauf (über 1000 Plakate wurden verkauft) und zum mehr oder weniger kreativen Umgestalten ("Es gibt kein einziges Plakat, das nicht verändert wurde"), sondern hat auch bereits Eingang in internationale Plakatsammlungen gefunden. Die "Mr. Big"-Skulptur dagegen blieb lange unbeschädigt und wurde erst Mitte Jänner Ziel eines Vandalenaktes.

(APA/Red.)

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