Jüdisches Museum: Epstein-Gemälde restituiert

EPSTEIN-GEM�LDE IM WIENER J�DISCHEN MUSEUM RESTITUIERT: STARKEY / SPERA / MAILATH-POKORNY
EPSTEIN-GEM�LDE IM WIENER J�DISCHEN MUSEUM RESTITUIERT: STARKEY / SPERA / MAILATH-POKORNY(c) APA/DAVID BOHMANN (DAVID BOHMANN)
  • Drucken

Am Freitagnachmittag wurde das Gemälde "Die Kaffeestunde. Fanny, die Schwester des Künstlers" von Jehudo Epstein an dessen Erben zurückgegeben.

Das Jüdische Museum Wien hat am Freitagnachmittag das Gemälde "Die Kaffeestunde. Fanny, die Schwester des Künstlers" von Jehudo Epstein an dessen Erben zurückgegeben. Der jüdische Maler wurde 1870 in Weißrussland geboren. Den Großteil seines Lebens verbrachte er in Wien, 1945 starb er im Exil in Südafrika.

Nun wurde das im Bestand des Jüdischen Museums befindliche Bild an die beiden Großnichten Epsteins durch Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) und der Direktorin des Museums, Danielle Spera, restituiert. Die auf dem Bild porträtierte Fanny ist die Großmutter der beiden in England lebenden Frauen. Eine von ihnen, Anne Starkey, ist für die Übergabe nach Wien gekommen.

Das Gemälde kam 2010 in den Besitz des Museums. Es stammt aus dem "Legat Berger", eine Sammlung, die rund 2.800 Objekte bzw. Objektkonvolute umfasst. Darunter befinden sich acht Gemälde von Jehudo Epstein. Das Legat wird derzeit hinsichtlich der Provenienz erforscht. Zwei Gemälde wurden nach den bisher vorliegenden Ergebnissen zur Rückgabe empfohlen.

Neben "Die Kaffeestunde. Fanny, die Schwester des Künstlers" war das Bild "Porträt Dr. Josef Blauhorn" betroffen. Die Überreichung an die Erben ist ebenfalls bereits in Vorbereitung, hieß es zuletzt in einer Aussendung.

Kulturstadtrat Mailath-Pokorny bezeichnete die Rückstellung des Gemäldes als sichtbaren Beweis, dass die Museen der Stadt Wien die Provenienzforschung mit "großer Sorgfalt und Konsequenz" vorantreiben: "Jeglicher Versuch, sorgsam mit der Vergangenheit umzugehen, muss halbherzig bleiben, wenn nicht auch jene Menschen einbezogen werden, die sie selbst erlebt und überlebt haben. Zu diesem Umgang gehört auch die von Wien ernsthaft betriebene Restitution, die gerade beim Jüdischen Museum vorbildlich ist: Obwohl das Museum erst seit rund 25 Jahren existiert, wurden in dieser kurzen Zeit die umfangreichen Bestände aufgearbeitet."

"Die Aufarbeitung des Bestandes von Jehudo Epstein und des Verbleibs seines künstlerischen Oeuvres sind ein exemplarischer Bestandteil der Provenienzforschung, die Rückstellung dieses Gemäldes stellt ein wertvolles sichtbares Ergebnis dar", betonte Museumschefin Spera. Trotz knapper finanzieller Mittel werde der Beforschung der Sammlung vorrangiger Stellenwert eingeräumt, versicherte sie.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.