Großer Österreichischer Staatspreis an Architekten Delugan Meissl

Das Wohnhaus Balken in der Donaucity stammt von Delugan Meissl
Das Wohnhaus Balken in der Donaucity stammt von Delugan Meissl(c) imago stock&people (imago stock&people)
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Die Architekten Elke Delugan-Meissl und Roman Delugan werden heuer mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet.

Die Architekten Elke Delugan-Meissl und Roman Delugan erhalten den Großen Österreichischen Staatspreis 2015. Die Leiter des Wiener Büros Delugan Meissl Architects zählten "zu den international erfolgreichsten österreichischen Architekten Österreichs", so Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ), der zudem Elke Delugan-Meissl als österreichische Kommissärin für die Architekturbiennale 2016 nominierte.

Delugan und Delugan-Meissl hätten mit ihren Wohn- und Kulturbauten "national sowie international wichtige Landmarks gesetzt, ihre architektonische Sprache ist unverkennbar und visionär", so Ostermayer heute in einer Aussendung. Der Große Österreichische Staatspreis ist die höchste künstlerische Auszeichnung der Republik und mit 30.000 Euro dotiert.

In seiner Stellungnahme begründet der Kunstsenat seine Empfehlung mit den "vielschichtigen zum Teil radikalen Arbeiten auf dem Gebiet der Architektur" der beiden Architekten, die 1993 das Büro Delugan Meissl Associated Architects gründeten. Projekte wie das Porsche Museum in Stuttgart, das Niederländische Filminstitut in Amsterdam sowie das Winterfestspielhaus in Erl in Tirol seien "beachtete Beispiele in der internationalen Architekturwelt".

"Ihre dezidiert gesprochene Formensprache, die komplexe Lösungen für komplexe Aufgaben signalisiert, lassen in den kommenden Gebäuden erahnen, dass auch in Zukunft mit der jungen österreichischen Architektur zu rechnen sein wird", so der Kunstsenat.

Elke Delugan-Meissl Kommissärin bei Architekturbiennale 

Dass Staatspreisträgerin Elke Delugan-Meissl just für die Architekturbiennale 2016 in Venedig als "hoch angesehene und profunde" Kommissärin für den österreichischen Pavillon gewonnen wurde, treffe sich "besonders", unterstrich Ostermayer. "Sie hat mit ihrer vielseitigen Erfahrung - als weltweit tätige Architektin, als Universitätslehrende und als Mitglied in zahlreichen Wettbewerbsjurys - einen klaren Blick dafür, wie sich Österreich bei der wichtigen Architekturbiennale in Venedig präsentieren kann."

Roman Delugan (geb. in Meran) und Elke Delugan-Meissl (geb. in Linz) betreiben seit 1993 ein gemeinsames Büro, das 2004 um Partner erweitert wurde. Ihr privates Domizil, das Wiener Dach-Penthouse "Ray1" (2003) ist viel publiziert, mit Wohnbauten erregten sie erstes Aufsehen. Heute zählen Delugan Meissl Associated Architects zu den international renommiertesten österreichischen Architekturbüros.

Ihre prominentesten Bauten sind das 2009 eröffnete Porsche Museum in Stuttgart, das Amsterdamer "EYE Film Institut" und das Winterfestspielhaus in Erl (beides 2012 eröffnet). Ihre Bauten gleichen häufig wuchtigen und dennoch dynamischen Skulpturen, die wie ein Spiel von Geometrie und Schwerkraft wirken. Ihr "Hochhaus" am Wienerberg wurde 2006 mit dem Internationalen Hochhauspreis prämiert. Auch der 1998 realisierte "Balken", der zwei Jahre später fertiggestellte Mischek Tower oder die Unternehmenszentrale der Bestattung und Friedhöfe Wien GmbH stammen von ihnen.

Das Ehepaar begreife den Raum nicht a priori als statisch, sondern in erster Linie als "dynamische und variable Interaktion von Mensch und Umgebung", hieß es 2007 anlässlich der Ausstellung "inTENSE repose" im Zumtobel Lichtforum Wien. "Der Raum wird im Sinne verschiedener Geschwindigkeiten interpretiert: Die Architektur impliziert das Moment der Beweglichkeit als Körperbewegung in spannungsvoller Ruhe und initiiert zugleich das sinnliche Nachvollziehen dieser Bewegungsabläufe durch den Menschen."

Zu den aktuellen Projekten des Büros zählen der Campus Tower in der Hamburger HafenCity und der KLPU-Campus in Krems. Der Termin der Staatspreis-Verleihung steht noch nicht fest.

(APA)

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