Hoffen auf mehr private Spenden für Kunst und Kultur

Bis zu 25 Millionen Euro soll die steuerliche Absetzbarkeit bringen.

Bis zu 25 Millionen Euro zusätzliche private Investitionen in den Kunst- und Kulturbereich soll die neue Absetzbarkeit von Spenden für geförderte Kunst- und Kultureinrichtungen bringen, die 2016 in Kraft tritt. Die Schätzungen, die Kulturminister Josef Ostermayer in Auftrag gegeben hat, gehen allerdings auseinander: Das Wirtschaftsforschungs-Institut EcoAustria prognostiziert 15 Millionen Euro, der Fundraising Verband Austria ist mit 20 bis 25 Millionen optimistischer. Ausschlaggebend für den Anspruch auf Absetzbarkeit der Spende ist, dass die Kultur-Institution oder -Initiative innerhalb der jeweils letzten drei Jahre von Bund, Land oder der Stadt Wien Förderungen erhalten haben. Es wird eine Liste mit rund 2200 Einrichtungen geben, die öffentlich einsehbar ist. Kritik gab es daran, dass neue Institutionen, die noch kein Geld von der öffentlichen Hand erhalten haben, aber möglicherweise avantgardistisch wirken, nicht von der Maßnahme profitieren.

Erhöht wird die Mehrwertsteuer für Museums- und Theatertickets (von zehn auf 13 Prozent), was sich teilweise auf die Besucher auswirken dürfte. Das Bundeskunstbudget beträgt heuer 444,2 Millionen Euro. Weil Kreditraten bzw. Verbindlichkeiten beim MQ (15,5 Millionen) sowie beim Winter-Festspielhaus in Erl (drei Mio.) wegfallen, ferner das Finanzministerium ein einmaliges Sonderbudget für zeitgenössisches Kulturschaffen (drei Mio.) bewilligte, können 21 Millionen Euro neu vergeben werden. Das kommt vor allem den Bundestheatern zugute, die 14 Millionen Euro mehr erhalten, eine Million mehr bekommen die Salzburger Festspiele.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2016)

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