Forscher ordnen Hieronymus Bosch weiteres Bild zu

NETHERLANDS-US-ART-PAINTING-BOSCH
NETHERLANDS-US-ART-PAINTING-BOSCH(c) APA/AFP/ANP (PIROSCHKA VAN DE WOUW)
  • Drucken

Bisher waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass "Die Versuchung des heiligen Antonius" von einem Schüler Boschs gemalt wurde. Es soll vom Meister selbst stammen.

In der Heimatstadt von Hieronymus Bosch ist am Montag ein bisher unbekanntes Werk des spätmittelalterlichen niederländischen Malers präsentiert worden: Das Bild "Die Versuchung des heiligen Antonius" sei dem Maler definitiv zuzuordnen, ergab das bisher größte Forschungsprojekt, das "Bosch Research and Conservation Project", das am Montag in 's-Hertogenbosch seine Ergebnisse vorstellte.

Der auf Eichenholz gemalte "Heilige Antonius", gemalt zwischen 1500 und 1510, ist im Besitz des Nelson-Atkins Museum of Art in Kansas City in den USA und war bisher einem Schüler oder Nachfolger von Bosch zugeschrieben worden. Jahrelang war es im Depot des Museums verborgen.

Vermutlich Teil eines Tryptichons

"Es ist eine kleine, aber wichtige Hinzufügung zum Oeuvre von Bosch", sagte der Koordinator des Projekts, Matthijs Ilsink. Das Bild war vermutlich Teil eines Triptychons. Es gibt auch ein gleichnamiges Tryptichon Boschs von 1501, das im Museu Nacional de Arte Antiga in Lissabon hängt.

Zum Erbe des spätmittelalterlichen Malers werden nun 45 Werke gerechnet, etwa 20 Gemälde und 25 Zeichnungen. Das von den Niederlanden initiierte Forschungsprojekt steht zentral im diesjährigen Bosch-Jahr zum 500. Todestag des Malers.

In großben Zügen vorgezeichnet

Unter anderem mit Infrarottechnik waren unter der Farbschicht sogenannte Unterzeichnungen sichtbar geworden, die der Arbeitsweise des Malers entsprechen. Er hatte mit einem dicken Pinsel in groben Zügen vorgezeichnet, wie die Darstellung auf der Bildtafel am Ende aussehen sollte.

Auf der nur etwa 38 mal 25 Zentimeter großen Bildtafel wird der kniende Antonius umgeben von den für Bosch so typischen merkwürdigen Fantasiefiguren und Monstern, wie etwa ein Ungeheuer mit einem Fuchskopf, eine aus dem Wasser kletternde Kröte oder eine schwimmende Wurst.

Groot nieuws! Zojuist zijn de onderzoeksresultaten van jarenlang onderzoek naar het werk van Bosch bekend gemaakt. Zo is...

Posted by Jheronimus Bosch on Montag, 1. Februar 2016Sechs Jahre lang hatten internationale Kunstexperten mit neuesten Techniken das Werk des Meisters untersucht und eine Datenbank angelegt. Dadurch gebe es neue Erkenntnisse über die Arbeitsweise des Künstlers, und es könnten bisher unbekannte oder ungeklärte Werke exakter zugeordnet werden.

Zwei weitere Werke wurden Bosch neu zugeordnet

So erkannten die Forscher die bisher anonyme Zeichnung "Höllenlandschaft" als echten Bosch an. Die Zeichnung ist im Privatbesitz. Auch das berühmte Triptychon "Das Jüngste Gericht" aus dem Groeningemuseum im belgischen Brügge wurde nun eindeutig dem Maler zugeordnet. Bisher war dies unsicher.

Im Zuge des Projekts wurden zudem zahlreiche Werke restauriert. Sie sind erstmals wieder zu sehen in der bisher größten Retrospektive des Werkes von Bosch ab 13. Februar im Noordbrabants Museum in seiner Heimatstadt.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.