Akademie holt sich Werke aus Albertina zurück

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Wegen des Wasserschadens kommen Teile des Kuferstich-Kabinettes von der Albertina zurück in die Akademie der Bildenden Künste. Vor drei Jahren wurden diese ausgelagert. Minister Hahn steuert 35.000 Euro bei.

Teile des Kupferstichkabinetts der Akademie der Bildenden Künste kommen zurück nach Hause. 40.000 Handzeichnungen und 20.000 Fotografien werden aus der Albertina, wohin die Sammlung 2005 ausgelagert wurde, in die Bibliothek geholt.

Für die Kunstuniversität ist das eine "Notfallmaßnahme", nachdem das Albertina-Deport wegen eines Wasserschadens vor etwa vier Wochen evakuiert wurde. Auch die 160.000 Werke umfassende Kupferstichsammlung der Akademie war im Debot untergebracht.

"Ministerreserve" angebraucht

Für die Sammlung wird nun ein Raum der Bibliothek der Akademie mit Lagerungsmöglichkeiten und Alarmanlagen ausgestattet. Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) unterstützt die Adaptierung mit 35.000 Euro. Sie kommen aus der im neuen Universitätsgesetz geschaffenen "Ministerreserve": "Genau dafür gibt es sie", so Hahn.

Durch den "Notfall" werden die Pläne der Akademie allerdings nur beschleunigt: "Wir haben die Rückholung schon seit Jahren geplant", so Akademie-Rektor Stephan Schmidt-Wulffen. Das Kupferstichkabinett sei ein "wichtiges Element der Lehre und des Profils dieser Universität".

Gemäldegalerie geschlossen

Das Gesamtkonzept der Sammlungen, für das sich die Akademie derzeit im Umbau befindet, umfasst neben dem Kupferstichkabinett auch die Gemäldegalerie - die wegen Baumaßnahmen ab 1. August bis zur Fertigstellung im Frühjahr erneut zur Gänze geschlossen wird - und einen zeitgenössischen Ausstellungsteil.

Auch die rund 100.000 weiteren Werke der Grafik-Sammlung, die derzeit noch in der Albertina-Bastei lagern, sollen ins Haus geholt werden. Ein eigener Tiefspeicher soll das ermöglichen. "Dieses Haus ist ein wunderschönes historisches Kostüm, dass uns aber immer enger wird", so Schmidt-Wulffen. Geschätzte 2,5 Millionen Euro würde ein Depot unterhalb des Hofes kosten, mit dem Wissenschaftsministerium ist man "noch ziemlich am Anfang" der Verhandlungen, erklärte Hahn.

Die "Soforthilfe" von 35.000 Euro für die Rückholung der Bestände war dagegen spontan aus der "Ministerreserve" möglich, die nach dem neuen Universitätsgesetz zwei Prozent des Uni-Budgets beträgt und bedarfsorientiert vergeben wird.

Albertina lagert aus

"Wir haben die Werke aus dem Kupferstichkabinett behandelt wie unsere eigenen", betonte die stellvertretende Albertina-Direktorin Maria Luise Sternath.

In der Albertina wird unterdessen die Auslagerung der Kunstwerke ins externe Depot vorbereitet, die Ende Juli beginnen und "weniger als einen Monat dauern"soll. Derzeit werden die "ohnehin sehr guten" Sicherheits-Standards im Ausweich-Quartier nach der Überprüfung durch externe Gutachter "noch einmal zusätzlich ausgebaut".

(APA/Red.)

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