Kunst

Museum Mantua: Peter Assmann ist wieder im Amt

PRIVATMUSEUM ANGERLEHNER: ASSMANN
PRIVATMUSEUM ANGERLEHNER: ASSMANNAPA/MATTHIAS LAUBER
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Nach der Anfechtung der Vergabe von Direktorenposten musste auch Peter Assmann gehen. Jetzt ist er zurück. Eine endgültige Entscheidung dürfte im Oktober fallen.

Ende Mai musste der österreichische Kulturmanager Peter Assmann wegen des Urteils eines Verwaltungsgerichts seinen Posten als Museumschef in der norditalienischen Stadt Mantua abgeben. Heute, Freitag, kehrte er auf seinen Posten zurück. Der italienische Staatsrat, die letzte Instanz im Bereich administrativer Justiz, hat das im Mai gefällte Urteil des Verwaltungsgerichts in Rom vorerst außer Kraft gesetzt. Damals hatten fünf Museumsdirektoren, darunter Assmann, ihre Posten verloren. Ein definitives Urteil ist im Oktober zu erwarten.

Assmann hatte den Posten im November 2015 nach einem internationalen Wettbewerb erhalten. Das Verwaltungsgericht in Rom hatte die Wahl von fünf der insgesamt zwanzig ernannten Museumsdirektoren jedoch für nicht rechtskonform erklärt - u. a., weil die Bedingungen für die Zulassung ausländischer Staatsbürger zum Wettbewerb nicht erfüllt gewesen seien. Das Verfahren sei außerdem in mehreren Aspekten nicht rechtskonform gewesen. Das Gericht hatte den Rekurs einer erfolglosen Konkurrentin Assmanns um die Führung des Palazzo Ducale in Mantua angenommen.

Assmann sorgte in Mantua für mehr Besucher

"Ich bin bereit, meine Arbeit wieder aufzunehmen. In diesen Wochen habe ich versucht, auf inoffizielle Weise weiterzuarbeiten, damit das Positive nicht verloren geht, was wir in diesen Monaten geleistet haben", sagte Assmann nach Medienangaben. Mantuas Palazzo Ducale ist ein Gebäudekomplex aus dem 14. Jahrhundert, der von der Gonzaga-Familie als ihr Herrschaftssitz errichtet wurde. Unter Assmanns Leitung kletterte das Haus im Jahr 2016 mit 363.000 Besuchern von Platz 16 auf Platz 11 im Ranking von Italiens meistbesuchten Kunstsammlungen. Der positive Trend hielt auch im erste Quartal 2017 an.

Die geplanten Großprojekte seien "nicht zu stark in Verzug geraten", sagte Assmann. Am 20. Oktober ist die Eröffnung einer Ausstellung mit dem Titel "Beispiele einer Idealen Stadt: Sabbioneta und Charleville" im Palazzo Ducale geplant. Außerdem arbeitet Assmann an einer großen Schau über den Architekten und Maler Giulio Romano (1499-1546) mit Leihgaben vom Louvre. Die Ausstellung wird 2019 eröffnet. "Der Louvre war natürlich besorgt und wollte sofort wissen, was in Italien geschieht", so Assmann.

"Personalautonomie muss gestärkt werden"

Wichtig sei jetzt, dass der Prozess zur Konsolidierung der Museumsautonomie in Italien beschleunigt werde. "Vor allem die Personalautonomie muss gestärkt werden. Es ist wichtig, dass sich die Museen von der Umklammerung der Bürokratie befreien", so Assmann. "In diesem Zustand ist es ein Wunder, dass die Zahl der Besucher auch im ersten Halbjahr 2017 weiter zugenommen hat", betonte der Kulturmanager.

(APA)

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