Aufruhr um pinkelnde Polizistin "Petra"

Aufruhr pinkelnde Polizistin Petra
Aufruhr pinkelnde Polizistin Petra(c) EPA (ARNO BURGI)
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Der Dresdener Kunststudent Marcel Walldorf hat gerade einen Nachwuchspreis gewonnen. Staatsvertreter sind entsetzt über seine pinkelnde Polizistin, Ausstellungsbesucher reagieren positiv.

In voller Kampfmontur und mit heruntergelassener Hose sitzt Polizistin "Petra" in der Hocke. Sie pinkelt. An der provokanten Skulptur des Dresdner Kunststudenten Marcel Walldorf scheiden sich die Geister: Von der Leinemann Stiftung für Bildende Kunst wurde das Kunstwerk mit einem Nachwuchspreis bedacht. Staatsvertreter sind entsetzt.

Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) zeigt sich "schockiert" über die Skulptur. Er wolle nicht die Kunst einschränken oder gar verbieten, sagte der Politiker am Mittwoch. Er sei für die Freiheit der Kunst. Doch kritisiert er die Preisvergabe. In "Petra" sieht er eine Beleidigung der Polizistinnen und eine Verletzung der Menschenwürde.

Keine zehn Beschwerdebriefe

Die Skulptur ist in einem Ausstellungsraum der Dresdner Kunsthochschule zu sehen. "Das Medieninteresse hat uns zwar keine Heerscharen an Publikum in die Ausstellung gebracht. Es gibt aber überwiegend positive Resonanz und keine Empörung", sagte die Pressesprecherin der Hochschule, Andrea Weippert, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.

Laut Weippert hält sich die Zahl der Kritiker, die sich in E-Mails oder Briefen an die Hochschule wandten, im einstelligen Bereich. Die Berichterstattung über die Skulptur in den vergangenen Tage habe in der Hochschule aber zu einem interessanten Disput über Kunst und Medien geführt.

"Die Provokation als künstlerisches Mittel hat über Jahrhunderte hinweg eine Rolle gespielt und befindet sich somit in einer klassischen Tradition", sagte Weippert. Es sei erstaunlich, dass eine so kleine Figur eine so große Wirkung haben könne.

(c) EPA/ARNO BURGI

(Ag.)

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