Das Modell für "Mona Lisa" war ein Mann, will ein italienischer Forscher herausgefunden haben. Das sieht er in den Augen: Winzige Buchstaben verraten, wen Da Vinci malte.
War Leonardo da Vincis Geliebter das Modell für die berühmte "Mona Lisa"? Der Schüler und mutmaßliche Partner des Künstlers, Gian Giacomo Caprotti alias Salai, soll Da Vinci Modell gesessen haben, meint der Vorsitzende des italienischen Komitees für das kulturelle Erbe des Landes, Silvano Vinceti, am Mittwoch.
Der Forscher will Buchstaben in den Augen der Figur gefunden haben: Der Künstler habe ein "L" wie Leonardo in das rechte und ein "S" wie Salai in das linke Auge gemalt, sagte Vinceti. Mit etwas Fantasie kann man tatsächlich auf der Iris, links von der Pupille, Buchstaben ausmachen. Im Hintergrund, unter der Brücke, soll Da Vinci zudem die Zahl "72" hingemalt haben - ein Code?
Vergleiche der Gesichtszüge der "Mona Lisa" mit weiteren Gemälden Da Vincis wie etwa "Johannes der Täufer" oder "Der fleischgewordene Engel" offenbarten Ähnlichkeiten in den Nasen- und Mundpartien. Die sollen Salai nachempfunden sein, vermutet Vinceti.
Louvre ließ Gemälde auf Botschaften prüfen
Der Louvre in Paris, wo die "Mona Lisa" ausgestellt ist, bezweifelte die Aussagen des Wissenschaftlers. Das Gemälde sei in den Jahren 2004 und 2009 intensiv auf "Inschriften, Buchstaben und Ziffern" untersucht worden, sagte ein Sprecher des Museums. Dabei seien keine entsprechenden Hinweise gefunden worden. Es sei vielmehr möglich, dass es sich bei den Strukturen in den Augen der "Mona Lisa" um altersbedingte kleine Risse handle.
Vinceti habe seine Untersuchungen zudem nur an einer Kopie des Bildes und nicht am Original vorgenommen. Vinceti kommentierte die Arbeit seiner Forscherkollegen aus dem Louvre mit den Worten "Sie müssen wirklich blind sein" und bot ihnen seine Hilfe an.
(Ag./Red.)