Immer größere Solidarität für "Steuersünder" Ai Weiwei

Chinesen spenden für
Chinesen spenden für "Steuersünder" Ai Weiwei(c) AP (Ng Han Guan)
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Tausende Menschen fahren nach Peking, um ihre Solidarität zu zeigen. Einige sollen sogar von der 3.000 Kilometer entfernten Insel Hainan gereist sein.

Die Solidarität mit dem chinesischen Künstler Ai Weiwei war in den vergangenen Monaten und Wochen international ausgeprägt, in jüngster Vergangenheit schlagen sich auch immer mehr Landsleute auf seine Seite. Der Auslöser: Die chinesischen Behörden hatten vor wenigen Tagen Ai Weiwei zu einer Zahlung einer angeblichen Steuerschuld in der Höhe von 15 Millionen Yuan (rund 1,7 Millionen Euro) aufgefordert.

Tausende Chinesen wollen dem Dissidenten mit Geld helfen. Die Menschen sind zum Teil tausende Kilometer nach Peking gefahren, um ihre Solidarität zu bekunden. Darunter sind nahezu alle gesellschaftlichen Schichten vertreten, "von Studenten bis zu Geschäftsleuten". Einige sollen sogar von der 3000 Kilometer südlich gelegenen Insel Hainan in die Hauptstadt gekommen sein. Von morgens bis abends harrten die Unterstützer des Künstlers vor dessen Studio aus. Das teilte der 54-Jährige am Mittwoch mit. Insgesamt sollen bereits sechs Millionen Yuan zusammengekommen sein, wie eine Mitarbeiterin des Künstlers erklärte.

Einige seiner Anhänger werfen das Geld sogar über die Mauern in den Hof seines Hauses. Die Mutter des Künstlers will zudem eine Hypothek für ihr Haus aufnehmen, um ihm bei der Zahlung zu helfen, hieß es weiters. Die staatliche Zeitung "Global Times" hatte zuvor berichtet, dass Ai Weiwei illegales Spendensammeln zur Last gelegt werden könnte. Daraufhin erklärte er, dass er nicht das Geld, sondern moralische Unterstützung braucht. Ai Weiwei hat in der Vergangenheit seine Werke weltweit für teils mehrere hunderttausend Dollar verkauft.

Der Künstler war bereits Anfang April wegen angeblicher Steuervergehen festgenommen worden. Er wurde daraufhin fast drei Monate - ohne angeklagt zu werden - in einem unbekannten Ort inhaftiert.

(APA)

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