Der Bestsellerautor hatte vor seinem Tod drei Jahre lang im Internet über seine Krankheit geschrieben. Das Tagebuch kommt im Dezember als Buch heraus.
Das bewegende Tagebuch des Bestsellerautors Wolfgang Herrndorf erscheint am 6. Dezember als Buch. Unter dem Titel "Arbeit und Struktur" hatte der Schriftsteller im Internet über seinen Umgang mit seiner Krankheit geschrieben, seit 2010 bei ihm ein unheilbarer Hirntumor diagnostiziert wurde. Nach drei Gehirnoperationen, zwei Bestrahlungen, drei Chemotherapien und einer aussichtslosen Prognose nahm sich Herrndorf am 26. August in Berlin das Leben.
"Tschick" wurde Überraschungserfolg des Jahres
2010 hatte der gebürtige Hamburger mit seinem Roman "Tschick" den Überraschungserfolg des Jahres gelandet. Das Buch stand monatelang auf den Bestsellerlisten, erhielt den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 und hat sich inzwischen mehr als eine Million mal verkauft. "Tschick" handelt von einer abenteuerlichen Fahrt der beiden Teenager Maik und Andrej quer durch Ostdeutschland in einem Lada.
Nur wenige Monate vor dem Druck des Romans wurde bei Herrndorf der bösartiger Gehirntumor diagnostiziert.
Wider allen Erwartens brachte er trotzdem auch seinen nächsten Roman "Sand" zu Ende. Der rätselhafte und brillante Agententhriller aus der afrikanischen Wüste trägt ihm 2012 den Leipziger Buchpreis, später zusätzlich eine Nominierung für den Deutschen Buchpreis ein.
Herrndorf begann Tagebuch mit dem 8. März 2010
Am 8. März 2010, nach einer Einlieferung in die Psychiatrie begonnen, ist das Internettagebuch ein ebenso erschütterndes wie bitter-komisches Dokument von Wut und Verzweiflung, Angst und Überlebenskampf.
Es entspreche dem Wunsch des Autors, das digitale Tagebuch in gedruckter Form zu veröffentlichen, teilte der Rowohlt Verlag am Dienstag mit.
Link: "Arbeit und Struktur" auf www.wolfgang-herrndorf.de
(APA/dpa)