Residenz Verlag: An NÖ Pressehaus verkauft

Der Vertrag wurde heute, Freitag, unterschrieben. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

SALZBURG (ag.). Der Salzburger Residenz Verlag geht an das Niederösterreichische Pressehaus in St. Pölten. Über den Kaufpreis des seit Ende des Jahres 2002 im Besitz des Stuttgarter Klett-Verlages befindlichen Verlags wurden keine Angaben gemacht. Heute, Freitag, Mittag ist der Vertrag in Wien unterschrieben worden. Die Bestandsgarantie für den Salzburger Literatur- und Kunstverlag bis zum Jahr 2007 bleibt bestehen und ist Teil des Vertrages. Die teilte die Pressesprecherin des Residenz-Verlages, Barbara Brunner heute, Freitag, mit.

Autoren übernommen

Die Autoren, die bisher vom Residenz Verlag betreut wurden, sollen vom neuen Eigentümer übernommen werden. Der Verlagsleiter des Niederösterreichischen Pressehauses, Herwig Bitsche, kennt den Residenz Verlag aus eigener Erfahrung. Er hatte in der Vertriebsabteilung des Verlages gearbeitet.

"Glücklich und stolz"

"Wir sind sehr glücklich und stolz, den wahrscheinlich renommiertesten Literaturverlag Österreichs zu übernehmen", kommentierte der Sprecher der Geschäftsführung des NÖ Pressehauses Harald Knabl den Kauf des Residenz Verlages im Gespräch mit der APA. "Er stellt eine äußerst sinnvolle Ergänzung unseres Verlagsprogrammes dar", so Knabl. Es habe ein "sehr schönes Verhandlungsgespräch" gegeben, das schließlich in der Vertragsunterzeichnung geendet habe.

"Erste Adresse für österreichische Autoren"

In einer Aussendung des Niederösterreichischen Pressehauses bezeichnet Knabl die Übernahme des Residenz Verlages als "bedeutenden Schritt der Buchverlagssparte des Pressehauses zum relevanten Literatur-Verlag". Die Sparte Literatur habe im ansonst breit gefächerten Angebot des Pressehauses gefehlt und man freue sich schon auf die neue Aufgabenstellung. Verlagsleiter Herwig Bitsche möchte mit dem Residenz Verlag an dessen frühere Erfolge anknüpfen, heißt es in der Aussendung: "Wir wollen den Residenz Verlag wieder zur ersten Adresse für österreichische Autoren machen. Ich bin überzeugt, dass wir die Ideen und die nötige Sensibilität für diese Aufgabe mitbringen. Mein vorrangiges Ziel ist es, die Autoren davon zu überzeugen und ihr Vertrauen zu gewinnen", wird der gelernte Buchhändler und spätere Vertriebsleiter bei Haffmans in Zürich zitiert. Bitsche sammelte seine ersten Verlagserfahrungen beim Residenz Verlag.

500 Mitarbeiter

Das Niederösterreichische Pressehaus ist aus dem Druck- und Verlagshaus der 1870 gegründeten Druckerei des katholischen Pressvereins St. Pölten hervorgegangen. Eigentümer sind die Diözese St. Pölten und der Pressverein der Diözese. Das Niederösterreichische Pressehaus beschäftigt 500 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von knapp 100 Millionen Euro. Es ist Herausgeber einer der größten Zeitungen Österreichs der "Niederösterreichischen Nachrichten".

"Deutliche Akzente"

"Das Niederösterreichisches Pressehaus hat mit seiner Buchverlagssparte (NP Buchverlag) in den letzten Jahren einige deutliche Akzente in der österreichischen Verlagslandschaft gesetzt", heißt es in einer Selbstdarstellung des Verlags. "1999 erwarb es Teile des OÖ Landesverlags und pflegte seither konsequent die übernommenen Autorenrechte. 2001 wurde ein neues anspruchsvolles Kinderbuchprogramm gestartet, das innerhalb kürzester Zeit internationale Beachtung gefunden hat und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden ist. Die Sachbücher des NP Buchverlags sind inzwischen ein fixer Bestandteil der österreichischen Buchproduktion und schaffen regelmäßig den Sprung auf die Bestsellerlisten."

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.