Suhrkamp in Aktiengesellschaft umgewandelt

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Suhrkamp(c) APA/dpa (Alexander Rüsche)
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Die Unternehmerfamilie Ströher steigt als Gesellschafter ein und hält gemeinsam mit der Familienstiftung von Unseld-Berkewicz die Aktienmehrheit. Die Chefin will in den Aufsichtsrat wechseln.

Die Umwandlung des Suhrkamp-Verlags in eine Aktiengesellschaft ist unter Dach und Fach. Wie das Unternehmen am Mittwoch weiter mitteilte, steigt die Darmstädter Unternehmerfamilie Ströher als neuer Aktionär mit ein. Suhrkamp-Chefin Ulla Unseld-Berkewicz will in den kommenden Monaten ihr Amt abgeben und in den Aufsichtsrat wechseln. Das neue Geschäftsführungsgremium soll Angaben des Verlags zufolge aus drei bis vier Personen bestehen.

Die Mehrheit der Aktien gehört den Angaben zufolge künftig der Familienstiftung von Unseld-Berkewicz und der Familie Ströher gemeinsam. Die Stimmrechte ihrer Aktien seien vertraglich gebündelt, hieß es. In diesem Bündnis verfüge die Familienstiftung über die Stimmrechtsmehrheit und könne so auch fortan die Geschicke des Verlags lenken.

Mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft soll die jahrelange Auseinandersetzung mit dem Minderheitseigentümer Hans Barlach beendet werden. Die Streitereien zogen sich über Jahre. Am 19. Dezember des Vorjahres hat das Bundesverfassungsgericht des Weg zur Umwandlung frei gemacht.

Miteigentümer Barlach wird entmachtet

Barlach war gegen die Pläne der Verlagschefin durch alle Instanzen bis vor das oberste deutsche Gericht gezogen. Denn für den Hamburger Medienunternehmer, Enkel des Bildhauers Ernst Barlach, bedeutet die Umwandlung einen weitgehenden Verlust seiner Mitspracherechte: Er behielte zwar seinen Anteil von 39 Prozent am Unternehmen, könnte aber durch die Konstruktion der Aktiengesellschaft mit Geschäftsführung und Aufsichtsrat nicht mehr in das Alltagsgeschäft des Verlages eingreifen. Das war auch eines der Ziele des Insolvenzplans.

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Der von Peter Suhrkamp 1950 gegründete Haus gilt als eine der wichtigsten Verlage der Bundesrepublik mit namhaften Autoren aus Literatur und Wissenschaft.

(APA/dpa)

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