"Le Monde" veröffentlichte eine Artikelserie über den Schriftsteller. Houellebecq sieht sich dadurch in Gefahr gebracht. Er klagt wegen Verletzung des Briefgeheimnisses.
Der Streit zwischen dem französische Schriftsteller MichelHouellebecq und der Tageszeitung "Le Monde" wird nun ein Fall fürs Gericht: Der 59-Jährige verklagt die Zeitung wegen Verletzung des Urheberrechts und des Briefgeheimnisses. Wie das Blatt am Mittwoch auf seiner Webseite mitteilte, wehrt sich der Autor gegen die Veröffentlichung einer knappen handschriftlichen Nachricht, die er während einer Gerichtsverhandlung seinem Anwalt übergeben haben soll.
"Le Monde" hatte eine Reproduktion des Zettels in einer Artikelserie über Houellebecq gedruckt, für die dieser die Zeitung in den vergangenen Wochen mehrfach angriff. "Ich mag es überhaupt nicht, dass man meine private Korrespondenz veröffentlicht", sagte er Ende August in einer Fernsehsendung. Schon dort hatte er angedeutet, eine Klage zu erwägen.
Die Zeitung wies Houellebecqs Vorwürfe zurück und betonte, der Anwalt habe die Erlaubnis erteilt, die Notiz zu veröffentlichen. Houellebecq hatte der "Le Monde"-Autorin während ihrer Recherchen ein Interview verweigert.
Houellebecq steht unter Polizeischutz
Houellebecq warf der Zeitung vor, durch die Artikelserie über ihn die Arbeit seiner Personenschützer zu erschweren. Angaben zu seinen "Lebensgewohnheiten" zu veröffentlichen "erleichtert nicht gerade die Arbeit der Polizisten, die für meinen Schutz verantwortlich sind", so der Autor Ende August.
Der neue Roman des Schriftstellers, "Unterwerfung", war am Tag des islamistischen Anschlags auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" Anfang Jänner auf den Markt gekommen. In dem Buch ewird ein Muslim französischer Präsident. Kritiker bezeichneten das Buch als islamfeindlich, Houellebecq steht unter Polizeischutz.
(APA/dpa)