Philosoph Rene Girard mit 91 Jahren gestorben

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FRANCE-LITERATURE-GIRARD-FILES(c) APA/AFP (DERRICK CEYRAC)
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Der Kulturanthropologe beschäftigte sich mit den Ursachen von Konflikten und mit Religion und Gewalt. Girard starb in Stanford, wo er lange lehrte.

Der französische Philosoph und Kulturanthropologe Rene Girard ist tot. Der Akademiker sei zuhause auf dem Gelände der amerikanischen Universität von Stanford gestorben, teilte der Elyseepalast am Donnerstag in Paris mit. Girard war 91 Jahre alt. Die kalifornische Universität nannte ihn "einen der führenden Denker unserer Ära".

Der Franzose hatte sich vor allem mit den Ursachen von Konflikten und der Bedeutung der Nachahmung für das menschliche Verhalten beschäftigt.

"Das Heilige und die Gewalt"

Der 1923 in Avignon geborene Girard lebte und lehrte seit 1947 in den USA. 1987 veröffentlichte er eine Studie über "Das Heilige und die Gewalt". Darin beschreibt er die Eindämmung von Gewalt als zentrales Problem der Kultur. Religiöse Riten können demnach Gewaltbereitschaft mindern. Gleichzeitig müssen die Menschen nach Ansicht von Girard jedoch die Wurzel der Gewalt - das Begehren - in den Griff bekommen, wozu wiederum die Religion viel beitragen könne.

Frankreichs Präsident Francois Hollande würdigte Girard als "freien Mann und Humanisten, dessen Werk Spuren in der Geistesgeschichte hinterlassen wird". Nach Angaben der Universität Stanford starb Girard am Mittwoch nach langer Krankheit.

(APA/dpa)

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