Rachinger bleibt ÖNB-Chefin

Johanna Rachinger
Johanna RachingerAPA (HERBERT NEUBAUER)
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Zur Seite gestellt wird ihr Richard Starkel als kaufmännischer Leiter.

Nun bekommt also auch die Österreichische Nationalbibliothek eine Doppelspitze. Im Bestreben, sukzessive in allen Kulturbetrieben das Vieraugenprinzip in der Chefetage einzuführen, hat Kulturminister Ostermayer am Montag die künftige Doppelführung der ÖNB bekannt gegeben: Johanna Rachinger, die seit 2001 Generaldirektorin ist und deren derzeitiger Vertrag bis Ende des Jahres läuft, bleibt für weitere fünf Jahre im Amt – sie setzte sich gegen vier weitere Bewerber durch. Zudem wird schon ab 1. Oktober Richard Starkel die kaufmännische Geschäftsführung übernehmen.

Starkel, studierter Handelswissenschaftler, war bisher Geschäftsführer der Verlagsgruppe News. Davor hatte er als kaufmännischer Geschäftsführer der Verlagsgruppe Ueberreuter und im Bereich Immobilienentwicklung bei der Raiffeisen Evolution Gruppe gearbeitet. „Bauen und Bücher zeichnen seinen beruflichen Werdegang aus“, sagte Ostermayer und attestierte ihm damit auch die Eignung dafür, die kommenden Großprojekte der ÖNB mitzugestalten: den Bücherspeicher, der mit der Neugestaltung des Heldenplatzes realisiert werden könnte, und das Haus der Geschichte, ein Projekt, in das Ostermayer „personell verstärkt reingehen“ möchte – auch das sei ein Grund für die neue Doppelspitze in der ÖNB.

Haus der Geschichte wird billiger

Die Vorstudie, die den konkreten Finanzbedarf für das Haus der Geschichte erheben sollte, soll noch diese Woche präsentiert werden. Ostermayer gab bereits bekannt, dass die Kosten geringer ausfallen dürften, als die Steuerungsgruppe berechnet hatte: Die Errichtung werde demnach 29 Millionen Euro kosten (bisher ging man von 36,6 Millionen aus, eine Schätzungsungenauigkeit von 25 Prozent ist in beiden Zahlen bereits enthalten). Die Beträge für Bau und Ausstattung des Museums bleiben (nahezu) gleich, günstiger sollen aber die Brandschutzmaßnahmen ausfallen (5,4 statt 12,5 Millionen Euro). Bekommt Ostermayer das Geld? Die Verhandlungen zum Bundesfinanzrahmen, der heute im Ministerrat auf der Tagesordnung steht, seien abgeschlossen, sagte er. „Wir haben die Beträge, die für die nächsten Schritte notwendig sind.“ (kanu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.04.2016)

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