Terry Pratchett fordert Recht auf Sterbehilfe

Terry Prachett
Terry Prachett(c) REUTERS (© Suzanne Plunkett / Reuters)
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Der an Alzheimer erkrankte "Scheibenwelt"-Schöpfer wirbt für das Recht auf Sterbehilfe. Eine Kommission soll über Anträge auf Sterbehilfe entscheiden. Pratchett will sich selbst als Testfall zur Verfügung stellen.

Der britische Bestseller-Autor Terry Pratchett fordert ein Recht auf Sterbehilfe für unheilbar kranke Menschen. Der an einer seltenen Form von Alzheimer erkrankte Schöpfer der „Scheinbenwelt"-Romae spricht sich für die Einrichtung einer Kommission aus: Diese soll Anträge auf Sterbehilfe prüfen. Am Montagabend will der Autor seinen Vorschlad in einer in der BBC übertragenen öffentlichen Ansprache erörtern.

Der 61-Jährige wolle sich selbst als Testfall zur Verfügung stellen, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. In einem Auszug aus dem Redemanuskript des Fantasy-Autors mit dem Titel "Shaking Hands With Death" hieß es: "Wenn ich wüsste, dass ich sterben könnte, wann immer ich will, dann wäre plötzlich jeder Tag so kostbar wie eine Million Pfund. Wenn ich wüsste, dass ich sterben könnte, würde ich leben."

Umfrage: 75 Prozent für Sterbehilfe

Das Thema Sterbehilfe wird in Großbritannien im Moment heiß debattiert: In einer Umfrage im Auftrag des "Daily Telegraph" erklärten 75 Prozent der 2500 Befragten, die Sterbehilfe sollte legalisiert werden. In einer BBC-Erhebung sagten 73 Prozent der Befragten, Freunde und Verwandte sterbenskranker Menschen sollten für Beihilfe zum Selbstmord nicht bestraft werden.

Ausgelöst wurde die Diskussion von zwei Gerichtsurteilen hochaktuell. Erst kürzlich war eine Frau, die ihrem schwer hirngeschädigten Sohn eine Überdosis Heroin verabreicht hatte, wegen Mordes zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Eine andere Mutter, die ihrer gelähmten Tochter half, ihr Leben zu beenden, wurde hingegen freigesprochen.

Zur Person

Der britische Bestseller-Autor Terry Pratchett ist Schöpfer der „Scheibenwelt“-Romane. Die Geschichten der Fantasy-Satire spielen auf einem flachen Planeten (Discworld), der sich auf dem Rücken von vier gigantischen Elefanten durch das Weltall bewegt, die wiederum auf dem Rücken einer Riesenschildkröte stehen. Von dem mehr als 30 Büchern der Reihe wurden weltweit mehr als 55 Millionen Exemplare verkauft.

Pratchett hatte im Dezember 2007 bekanntgegeben, dass er an einer sehr seltenen Form der Gehirn- Erkrankung leidet. Seitdem setzt er sich für die Erforschung von Demenzerkrankungen ein.

(Ag.)

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