Österreichischer Buchpreis "Alpha": Shortlist steht fest

Der Grazer Clemens J. Setz ist mit seinem Werk ''Die Frequenzen'' für den Literaturpreis ''Alpha'' nominiert.
Der Grazer Clemens J. Setz ist mit seinem Werk ''Die Frequenzen'' für den Literaturpreis ''Alpha'' nominiert.(c) Casinos Austria / http://www.casinos.at/content.aspx?muid=03016235-361a-48fb-8934-c1a01c6e26a9
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Eine Vorjury hat aus 100 Einreichungen sechs Favoriten ausgewählt, darunter Clemens J. Setz, Verena Rossbacher und Thomas Stangl. Der mit 10.000 Euro dortierte Preis wird im Oktober zum ersten Mal vergeben.

Sechs Schriftsteller können auf den heuer erstmals vergebenen, mit 10.000 Euro dotierten österreichischen Literaturpreis "Alpha" hoffen. Sie stehen auf der Shortlist für die von den Casinos Austria und Büchereien Wien gestiftete Auszeichnung.

Nominiert sind die gebürtige Südkoreanerin Anna Kim mit ihrem Roman "Die gefrorene Zeit", der Oberösterreicher Richard Obermayr mit "Das Fenster", die 1979 geborene Verena Roßbacher mit ihrem Debütroman "Verlangen nach Drachen", der bereits mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnete Grazer Clemens J. Setz mit "Die Frequenzen", der Wiener Thomas Stangl mit "Was kommt" und die niederösterreichische Publizistin Christine Wiesmüller mit "Sommerfrische. Quadratur des Kreises oder ein Fragment".

Spurensuche, Schicksal, Methamorphosen

Die 1977 geborene Anna Kimm studierte Philosophie und Theaterwissenschaft in Wien. Für ihre Geschichte "Die gefrorene Zeit", die vor dem Hintergrund des Bürgerkrieges im ehemaligen Jugoslawien angesiedelt ist, erhielt sie bereits den Heinrich-Treichl-Preis 2009 des Österreichischen Roten Kreuzes. In dem Roman begibt sich ein Mann auf die Suche nach seiner vermissten Frau.

Richard Obermayr wurde 1977 in Ried im Innkreis geboren und veröffentlicht regelmäßig literarische Texte in verschiedenen Zeitschriften. Sein erster Roman, "Der gefälschte Himmel", erschien 1998. Sein für den "Alpha"-Preis nominiertes Werk "Das Fenster" erzählt von einer glücklichen Kleinfamilie, die in drei unglückliche Menschenschicksale zerfällt und handelt somit von Zeit und Schicksal.

Verena Roßbacher wurde 1979 in Bludenz geboren. Ihr Debütroman "Verlangen nach Drachen" dreht sich um die Aushilfskellnerin Klara, die auf die unterschiedlichsten Männer anziehend wirkt und so erstaunliche Metamorphosen hervorruft.

Beziehungen, Zeitepochen, Gegenwelten

Clemens J. Setz war 2008 beim Ingeborg-Bachmann-Preis eingeladen, wo er mit der Novelle "Die Waage" den Ernst-Willner-Preis gewann. Im vergangenen Jahr wurde sein zweiter Roman, "Die Frequenzen", für den Deutschen Buchpreis nominiert. Jetzt hat er mit der Geschichte über eine Vater-Sohn-Beziehung inmitten von Erwartungen, Liebe und Gewalt auch die Chance auf den "Alpha"-Preis.

Auch der 1966 geborene Thomas Stangl las schon einmal beim Bachmann-Preis, für seinen Auszug von "Was kommt" wurde er mit dem Telekom-Austria-Preis 2007 ausgezeichnet. Die Gesichte handelt von zwei Wienern aus unterschiedlichen Zeitepochen, von Emilia im Sommer 1937 und Andreas Ende der 70er Jahre. Beide leben allein mit ihrer Großmutter und geraten in private "politische" Katastrophen.

Christine Wiesmüller erschafft in "Sommerfrische. Quadratur des Kreises oder ein Fragment" für ihre Protagonisten eine Art "Gegenwelt", in der sie mit Schicksalen umgehen können.

Preis will Nachwuchsautoren fördern

Bis Ende Mai haben 100 Autoren ihre Werke eingereicht, aus denen eine Vorjury unter Christian Jahl, Leiter der Hauptbücherei Wien, fünf Finalisten auswählte. Eine Fachjury, bestehend aus dem Schriftsteller Josef Haslinger, Gabriele Madeja von der Messe "BuchWien" und Journalist Klaus Nüchtern, hat ein weiteres Werk nachnominiert.

Ziel des Preises sei es, Nachwuchsautoren zu unterstützen und junge österreichische Literatur zu fördern, hieß es in einer Aussendung.

Verliehen wird der Literaturpreis "Alpha" am 20. Oktober bei einer Gala im Studio 44 im Hauptgebäude der Österreichischen Lotterien. Bis dahin sollen aus der Shortlist drei Finalisten ausgewählt werden.

(Ag./Red.)

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