Am Freitag bestätigte der Verlag die Einstellung des Blatts mit 7. Dezember. Die Online-Ausgabe wird ebenfalls aufgelöst. 314 Mitarbeiter sind betroffen.
Nun ist es also Gewissheit: Die "Financial Times Deutschlands" wird eingestellt. Der 7. Dezember wird unsere letzte Ausgabe", sagte die zuständige Betriebsrätin Maike Rademaker am Freitag in Hamburg. Auch der Verlag Gruner + Jahr bestätigte die Einstellung des Blatts. Bereits am Donnerstag hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" das finale Datum vorweggenommen. Auch die Online-Ausgabe der FTD wird es nicht mehr geben. Insgesamt sollen 314 Mitarbeiter betroffen sein.
Gruner + Jahr gibt unter anderem Zeitschriften wie "Stern" und "Brigitte" heraus. Der Verlag gehört zu 74,9 Prozent dem deutschen Medien-Großkonzern Bertelsmann, 25,1 Prozent der Anteile hält die Hamburger Verlegerfamilie Jahr.
"Die Belegschaft wird in einem großem Umfang ihre Jobs verlieren", sagte eine Sprecherin des Betriebsrats. Das Aus für die Zeitung war erwartet worden, nachdem der Aufsichtsrat des Verlags das Management ermächtigt hatte, einen Verkauf oder eine Schließung vorzunehmen.
Stellungnahme des Vorstands
Julia Jäkel, Vorstand von Gruner + Jahr, nahm via Aussendung Stellung: "Die 'Financial Times Deutschland' war eines der ambitioniertesten journalistischen Projekte der vergangenen Dekade. Es geht ein bedeutendes Kapitel deutscher Publizistik zu Ende ... Gruner + Jahr und seine Gesellschafter haben sich zwölf Jahre lang mit Leidenschaft und Ausdauer für diesen Titel stark gemacht. Die 'Financial Times Deutschland' verkörpert herausragenden, vielfach preisgekrönten Journalismus."
Weiters hieß es von Seiten des Vorstands: "Tageszeitungen sind unter Druck, im Wirtschaftssegment ganz besonders. Die 'Financial Times Deutschland' schreibt seit ihrer Gründung im Jahr 2000 Verluste. Vor diesem Hintergrund sehen wir keinen Weg, die 'Financial Times Deutschland' weiter zu betreiben."
Zukunft der Magazine ungewiss
Derzeit wird geprüft wie und ob es für das Anlegermagazin "Börse Online" sowie das Monatsmagazin "Impulse" eine Zukunft gibt. Die Möglichkeit eines Verkaufs beziehungsweise die Fortführung mittels Management Buy-Out werden geprüft. Sollten die Gespräche nicht zu einem erfolgreichen Abschluss kommen, sei auch für diese Titel die Einstellung geplant.
Unklar sei noch die Zukunft der Schwesterblätter "Capital", "Impulse" und "Börse Online", fügte sie hinzu. Der Verlag Gruner + Jahr (G+J) will die 350 Mitarbeiter der betroffenen Blätter Freitagmittag in einer Betriebsversammlung informieren.
(APA)