Zwei Blätter, die sich hassen

Zwei Blaetter sich hassen
Zwei Blaetter sich hassen(c) APA GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
  • Drucken

Man kann die verbalen Auseinandersetzungen zwischen der „Krone“ und dem „Kurier“, wie die jüngste zwischen Michael Jeannée und Helmut Brandstätter auf zwei Arten lesen.

Zunächst kann man sie damit abtun, dass eben von Zeit zu Zeit auf beiden Seiten die Wut über das erfolgreichere Kleinformat (aus Sicht des „Kurier“) oder die nervige kleine Mediaprint-Schwester (aus Sicht der „Krone“) mit gewissen Herren durchgeht. Dann schaffen es Kolumnen und Briefe in die jeweiligen Blätter, die zwar der Otto Normalleser kaum versteht, zumindest aber die Branche erheitern.

Die zweite Lesart geht so: Wenn sich die Blätter wieder einmal gegenseitig beschimpfen, hat das nicht immer, aber oft noch andere Gründe. Derzeit erzählt man sich in Wien etwa, dass nicht nur der „Kurier“ sparen muss, sondern auch die „Krone“. Zumindest will Hälfteneigentümer „WAZ“ („Westdeutsche Allgemeine Zeitung“), dass die deutsche Managementberaterfirma OC&C in der „Krone“ nach Sparpotenzial sucht. Beim „Kurier“ waren die Berater schon, weshalb die Führungsetage ihre Mitarbeiter im Oktober mit Golden Handshakes lockte (was nicht wenige annahmen, wie etwa der langjährige Kolumnist Michael Hufnagl).

Dem Vernehmen nach soll „Krone“-Chefredakteur Christoph Dichand gegen ein Engagement von OC&C sein und lieber seinen engen Freund Hans Mahr als Berater beauftragen. Das will wieder „Krone“-Geschäftsführer Wolfgang Altermann nicht. Dichand reagierte dazu auf Anfrage nicht. Und Hans Mahr meinte nur: „Dass ich mit Dichand ständig in Kontakt bin, ihn mindestens einmal im Monat treffe, ist bekannt. Das ist aber auch schon alles.“ Sein kolportiertes Engagement beim Red Bull Media House wollte er auch nicht kommentieren. "Dazu gibt es keine Infos".

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.12.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.