Berlusconis TV-Kanal sendet "Ruby"-Dokumentation

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Berlusconis TVKanal sendet RubyDokumentation(c) REUTERS (STR)
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In dem Film werden Interview mit dem Ex-Premier und der Marokkanerin gezeigt. Am Montag soll "Ruby" von den Richtern befragt werden.

Kurz vor dem Urteil im "Ruby-Prozess", bei dem Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi wegen Sex mit einer minderjährigen Marokkanerin und Amtsmissbrauch angeklagt ist, sendet Canale 5 einen Dokumentarfilm zum heiklen Fall. Darin verteidigt sich der Großunternehmer vor den Vorwürfen der Justizbehörden. Der Film wird am Sonntag um 21.10 Uhr gesendet und enthält unter anderem Interviews mit Berlusconi und der Marokkanerin Karima al Marough, alias Ruby, die jeglichen sexuellen Kontakt zum Ex-Premier bestreitet.

Im Film werden unter anderem die Säle von Berlusconis Luxusresidenz in Arcore gezeigt, in dem der TV-Tycoon laut den Staatsanwälten wilde Partys mit Dutzenden von jungen Frauen organisiert haben soll. Außerdem wird der Journalist und Berlusconi-Freund Carlo Rossella interviewt, der selber an den Abenden mit jungen Showgirls in Berlusconis Villa teilgenommen haben soll.

Ruby: "Ich bin keine Prostituierte"

Der "Ruby-Prozess", bei dem Berlusconi bis zu 15 Jahren Haft drohen, ist in die Endphase getreten. Am Montag soll Ruby von den Richtern befragt werden. "Ich bin keine Prostituierte. Ich habe nie bezahlten Sex und keine sexuelle Beziehung zu Berlusconi gehabt", versicherte sie zuletzt.

In einer Presseaussendung, die sie im April in Mailand verlesen hatte, betonte Ruby zudem, sie habe bei Vernehmungen durch die Mailänder Ermittler eine "psychologische Tortur" erdulden müssen. "Das scheinbar freundschaftliche Verhalten der Ermittler hat sich plötzlich geändert, als ich Berlusconi nicht beschuldigt habe", protestierte die junge Marokkanerin. Sie sei verfolgt worden, um Berlusconi zu schaden.

Ein Mailänder Berufungsgericht hatte am Mittwoch das erstinstanzliche Urteil gegen Berlusconi wegen Steuerbetrugs beim Erwerb von TV-Rechten für seine Fernsehgruppe Mediaset bestätigt.

Bereits im Oktober war der Politiker zu vier Jahren Haft verurteilt worden, hatte jedoch Berufung eingelegt. Der Chef der italienischen Mitte-rechts-Allianz wurde zudem für fünf Jahre von allen politischen Ämtern ausgeschlossen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, es wird erwartet, dass Berlusconi Berufung beim Kassationsgericht einlegt. Der Präsident von Mediaset, Fedele Confalonieri, wurde wie in erster Instanz freigesprochen.

(APA)

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