Facebook-Protest gegen ORF-Streichung des Musikfonds

FacebookProtest gegen ORFStreichung Musikfonds
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Der ORF habe „viel zu lange Musik aus dem eigenen Land in Rundfunk und Fernsehen ignoriert“, heißt es auf der Facebook-Seite „ORF. Nicht wie wir“.

„ORF. Nicht wie wir" - so heißt die Facebook-Seite, mit der österreichische Musiker und Künstler gegen die jüngste ORF-Sparmaßnahme protestieren. Eine Anspielung auf die aktuelle ORF-Kampagne „Wie wir". Der Sender wird künftig den österreichischen Musikfonds nicht mehr unterstützen. Das und die Tatsache, dass der ORF „viel zu lange Musik aus dem eigenen Land in Rundfunk und Fernsehen ignoriert" hat, beklagen die Gründer der Facebook-Seite, die Samstagnachmittag bereits mehr als 2000 Fans hat. „Der ORF kann vieles behaupten. Aber er ist nicht wie wir", heißt es dort.

Am Freitag hatte der öffentlich-rechtliche Sender mitgeteilt, dass er mit dem Ausbleiben der Gebührenrefundierung auf den Österreichischen Musikfonds nicht mehr unterstützen werde. Damit fallen 100.000 Euro des jährlich 920.000 Euro umfassenden Budgets weg. Der Musikfonds ist eine Initiative zur Förderung professioneller österreichischer Musikproduktionen und hat in den vergangenen acht Jahren seines Bestehens 452 Musikproduktionen sowie 120 Konzerttourneen mit insgesamt rund fünf Millionen Euro unterstützt.

ORF will Anteil heimischer Musik heben

Gleichzeitig verwies der ORF auf österreichische Musik als "zentralen Bestandteil der Programme des ORF in Radio und Fernsehen". Bis 2014 sei eine Anhebung des Anteils österreichischer Musik in den ORF-Radios auf durchschnittlich 33 Prozent vorgesehen, so der ORF. Außerdem werde der ORF "auch in Zukunft österreichische Musikschaffende bei Konzerten, Veranstaltungen, Wettbewerben und dergleichen nach Möglichkeit unterstützen", wie es heißt.

Veranstaltungen im hauseigenen Radiokulturhaus hätten etwa eine hohen Österreich-Bezug, betrag der Anteil alleine im Vorjahr doch knapp 90 Prozent, wie man betonte. Die Unterstützung des Musikfonds sei letztlich nur "ein Teil der massiven Förderung von heimischer Musik durch den ORF und deren Programmierung im ORF".

Der Kultursprecher der Grünen, Wolfgang Zinggl, übte am Freitag Kritik am Vorgehen des ORF. "Generaldirektor Alexander Wrabetz schießt sich auf jene ein, denen es am meisten weh tut, da sie sowieso bereits am wenigsten haben", so Zinggl. Er warnte davor, den Kulturauftrag nur auf die Übertragung von Oper, Operette und klassischem Konzert zu reduzieren. "Wenn diese Attacken auf die künstlerische Gegenwartsproduktion so weitergehen, verliert der ORF seine öffentlich rechtliche Berechtigung."

(awa/APA/Red.)

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