ORF-Wucherpreis für Champions League?

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Die heimischen Privatsender behaupten, der ORF habe zu viel für die Champions League-Rechte bezahlt.

Die heimischen Privatsender sind verärgert, dass der ORF den Zuschlag für die Übertragung der Champions League ab 2015 (bis 2018) bekommen hat (bis dahin läuft sie auf Puls 4): „Der ORF überbietet alle privaten Mitbewerber bei der Champions League mit einem Angebot weit über den marktüblichen Konditionen“, schreibt der Privatsenderverband VÖP in einem offenen Brief an Politik und Stiftungsrat. Der ORF verletze damit das ORF-Gesetz: Er dürfe die Rundfunkgebühr „nicht für den Kauf von Senderechten zu überhöhten Preisen verwenden“. Das sei auch eine Frage „eines fairen Wettbewerbs im dualen Rundfunksystem“. Der VÖP zieht aus dem vermeintlichen Wucherpreis auch seine Schlüsse: Der ORF habe offenbar „ausreichend Mittel“ – die von ihm geforderte Refundierung entgangener Gebühreneinnahmen sei folglich „nicht notwendig“, finden die Privatsender.

Der ORF sieht in der Diskussion einen „wiederholten Versuch“, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu diskreditieren: Man habe mit dem Angebot „den Ausschreibungsbedingungen sowie den gesetzlichen Vorgaben entsprochen“ und sei als bestes Gebot ausgewählt worden. Der Preis für die Champions League liege „im üblichen Bereich“ von Fußballübertragungen, Mitbewerber könnten außerdem Rechte für Livespiele oder Zusammenfassungen erwerben. (APA/i. w.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.12.2013)

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