ORF und Grüne streiten über Einladungspolitik

KORRUPTIONS-U-AUSSCHUSS: PILZ
KORRUPTIONS-U-AUSSCHUSS: PILZAPA/HERBERT NEUBAUER
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Der grüne Politiker Peter Pilz kritisierte, in die Ö1-Sendung "Klartext" nicht eingeladen worden zu sein. Der ORF-Redakteursrat wehrt sich.

Der Grüne Nationalratsabgeordnete Peter Pilz und der ORF-Redakteursrat streiten um die Einladungspolitik in die Ö1-Sendung "Klartext" am Mittwoch. Pilz wirft dem ORF auf seinem Blog und via Social Media vor, gegen das ORF-Gesetz, dass den Öffentlich-Rechtlichen zur Ausgewogenheit verpflichtet, verstoßen zu haben. Denn ORF-Radioredakteur Klaus Webhofer habe die grüne Parteichefin Eva Glawischnig in die Sendung eingeladen, diese habe aber absagen müssen. Daraufhin sei er nachnominiert worden, schreibt Pilz. ORF-Radioredakteur Klaus Webhofer lehnte ein Kommen von Pilz ab. Nun sei der FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian Strache der einzige, der mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner über das Vorgehen bei den Demonstrationen gegen den Akademikerball am vergangenen Freitag diskutieren dürfe. Damit, so Pilz, mache Webhofer der FPÖ "eine große Freude".

Der ORF-Redakteursrat wehrt sich gegen diese Vorwürfe. "Die Redaktion hätte auch abgelehnt, wenn von FPÖ oder ÖVP andere als die eingeladenen Personen geschickt worden wären", schreiben die Redakteursräte Dieter Bornemann, Peter Daser und Eva Ziegler in einer Aussendung. "Die Entscheidung, wer zu einer Sendung eingeladen wird, trifft die Redaktion und nicht eine Parteizentrale."

Der Redakteursrat erhebt seinerseits Vorwürfe gegen den Nationalratsabgeordneten: Pilz habe "dem Vernehmen nach" bis in die Geschäftsführung des ORF hinauf zu intervenieren versucht, um in die Sendung eingeladen zu werden. Sie kritisieren auch, dass Pilz mit seinen Vorwürfen an die Öffentlichkeit gegangen ist. Einen möglichen Verstoße gegen das ORF-Gesetz, so die Räte, müsse gegebenenfalls die zuständige Medienbehörde KommAustria feststellen.

(Red.)

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